wird auch schon im Grimmschen Wörterbuch beschrieben. Nun ist mit den "Helikopter-Eltern" ein Begriff en vogue gekommen, der die Väter in die Täterschaft einschließt. Kaum hat die erste Generation von Vätern es geschafft, sich zwei Monate Elternzeit freizuschaufeln -- um. So viel Engagement muss wirklich angeprangert werden: gestern noch "abwesender Vater" oder "Sonntagspapi", heute schon paritätischer Bestandteil der geschmähten Helikopter-Eltern. Die Realität sieht zum Glück anders aus: Die überwältigende Mehrzahl der Kinder fühlt sich wohl bei den Eltern. Das zeigen mehrere Studien. -- Hinzu kommt, dass hochgepäppelte Feindbilder von der Übertreibung leben. Der Pädagoge Josef Kraus hat soeben einen Ratgeber mit dem Titel Helikopter-Eltern: Schluss mit Förderwahn und Verwöhnung geschrieben. Doch er selbst stellt fest, dass auf nur 10-15 Prozent der Eltern der Vorwurf der Überfürsorglichkeit zuträfe. Ebenso viele Eltern -- Überdies werden in den vielen Artikeln über das angeblich grassierende Phänomen der Helikopter-Eltern gesellschaftliche Veränderungen falsch begründet: So wird die Tatsache, dass 1970 noch 91 Prozent der Schulkinder allein zur Schule gingen, hingegen heute jedes zweite Kind -- 1925 bei 6,5 Kilometer pro Kind, im Jahr 2000 aber nur noch bei rund 100 Metern. Doch worauf lassen sich solche komplexen soziologischen Veränderungen zurückführen? Nur auf Helikopter-Eltern? Das glauben vielleicht Ratgeber-Autoren, aber nicht die Wissenschaftler. Im Jahr 1925 lebte ein viel größerer Teil der deutschen Bevölkerung auf dem -- Kindern verringert. Wer weiß, wer den Begriff Helikopter-Eltern in zwanzig Jahren noch kennt. Waren das die Väter, die mit ihren Söhnen zusammen Luftsprünge machten? Sicher ist: Josef Kraus’ Buch über die Helikopter-Eltern wird erst mal ein Bestseller. -- Ich glaube, Eltern beiderlei Geschlechts können momentan nur alles falsch machen. Je nach Geschmack des Betrachteten sind sie Helikopter-Eltern, weil sie sich zu viel um ihr Kind kümmern und rückständig, weil sie es selbst zu Hause betreuen, oder kaltherzige Rabeneltern, die das arme Kind aus Karrieregeilheit in die Kita