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Magazine unabhängiger Reporter schließen 1. Das Riff auf einen Blick: unsere „Korallen“ 2. Was ist RiffReporter? 3. Wer sind die RiffReporter? 4. Wie werde ich RiffReporter? 5. Wie werde ich RiffSupporter? 6. Journalistischer Kodex 7. So funktioniert das Bezahlen 8. Flatrate für Institutionen 9. Presse 10. Jobs Anmelden Wann, wenn nicht jetzt? Die Corona-Krise entwickelt sich weltweit in vielen Städten als Verkehrswende-Booster. Deutschland droht diese Gelegenheit zu verpassen © Frank Masurat Ein Teil einer Autostraße in Berlin wird durch Pylone abgetrennt und zu einem Radweg umgewidmet. KlimaSocial – vom Wissen zum Handeln In vielen Städten rund um die Welt wird aufgrund der Coronakrise im Eiltempo mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer geschaffen. Eine einmalige Gelegenheit, um mehr Menschen für alternative Mobilität jenseits des privaten PKW zu begeistern und die dringend benötigten Verkehrswende in Schwung zu bringen. Während rund um den Globus neue Fahrradspuren praktisch über Nacht entstehen, tut sich in Deutschland so gut wie nichts. Verschlafen deutsche Verwaltungen diese Gelegenheit oder ist Verkehrswende politisch nicht gewollt? Ein Kommentar von Daniela Becker München, den 14. Mai 2020 Mit Routinen zu brechen und das Verhalten dauerhaft zu ändern ist schwierig. Für den Klimaschutz ist aber genau das notwendig, insbesondere in den Bereichen, auf die Menschen großen Einfluss haben: zum Beispiel unsere Mobilität. Wer nichts anderes kennt, als sich mit dem Auto von zuhause zum Arbeitsplatz zu bewegen, tut sich schwer, ohne Anlass darauf zu verzichten. Für saubere Luft und mehr Klimaschutz ist es aber dringend notwendig, dass viele Menschen in Zukunft ohne eigenes Auto mobil sind und stattdessen auf Sharing-Systeme, Fahrrad sowie Bus und Bahn umsteigen. Die psychologische Forschung weiß sehr genau, wann Menschen besonders offen für Veränderung sind. „Gute Gelegenheiten dafür sind Lebensumbrüche - also ein Umzug, der Wechsel des Arbeitsplatzes, die Geburt von Kindern, der Eintritt in die Rente. Das sind einschneidende Situationen, in denen sich die Menschen umorientieren. Die Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren, ist dann besonders groß“, sagt Mobilitätsforscherin Sophie Becker in einem Interview mit Busystreets. Nun ist eine Pandemie keine Situation, die man sich gewünscht hätte, um Veränderung anzustoßen, aber ohne Zweifel ist die Coronakrise für viele Menschen ein einschneidendes Erlebnis. Verkehrswende: Nie war die Gelegenheit günstiger In wenigen Wochen haben Menschen viele neue Dinge gelernt: Abstand beim Einkaufen halten, Maske tragen, dauerhaft im Home-Office arbeiten, mit Freunden und Familie über Videokonferenzen in Kontakt bleiben. Wegen der Gefahr der Ansteckung mit dem Virus werden öffentliche Verkehrsmittel gemieden; viele lange nicht genutzte Fahrräder wurden entstaubt und aus der Garage geholt. Durch die neue Lust am Outdoor verzeichnen Fahrradhändler einen nie dagewesenen Boom. Selten zuvor war die Gelegenheit günstiger, einer großen Menge Menschen zu zeigen, dass man Strecken unter zehn Kilometer problemlos mit dem Rad bewältigen kann und dass sich Einkäufe auch damit oder zu Fuß erledigen lassen. Wann, wenn nicht jetzt, ist ein guter Zeitpunkt, über ein Sharing-Angebot mal einen E-Roller oder E-Vespa auszuprobieren? Es ist die Stunde der Kommunen Die Städte haben es in der Hand. Sie können jetzt mit gezielten Angeboten insbesondere jene Menschen motivieren, die alternativen Formen der Mobilität eher kritisch gegenüber standen. Die wichtigste Maßnahme ist dabei, für Menschen, die nun zu Fuß, auf dem Rad oder mit anderen Kleinstvehikeln unterwegs sind, Platz zu schaffen, damit sie sicher ans Ziel kommen. Ohnehin sieht man ja schon häufig, dass Fußgänger auf die eher leeren Straßen ausweichen, weil auf den Gehwegen sonst eine Begegnung mit Mindestabstand überhaupt nicht mehr möglich ist. 29 Straßen in #Madrid sind nun Fußgängerzonen. Jogger*innen freut das, weil viele Parks noch immer geschlossen bleiben. #Coronavirus #COVID19 #WirvsVirus pic.twitter.com/OYKV9IedIE — tagesschau (@tagesschau) May 9, 2020 Viele Städte wie Wien, Paris oder London, die bereits in den letzten Jahren engagiert an einer Verkehrswende gearbeitet hatten, beschleunigen nun diesen Prozess. Zusätzlich zu dem ohnehin vorhandenen ambitionierten Mobilitätsplan, hat zum Beispiel die Bürgermeistern von Paris, Anne Hidalgo, die Zeit der Ausgehbeschränkungen genutzt, um die Rue de Rivoli, eine mehrspurige Hauptverkehrsstraße, für Radfahrer und Roller freizugeben. (Ton beim Video anschalten). Rue de Rivoli, mai 2020. (mettez le son) pic.twitter.com/aD7zkOJSp4 — Diego (@Diego_CdC) May 17, 2020 In anderen Städten werden erstmals Straßen für den Autoverkehr gesperrt werden, um Fußgängern und Radfahrern mehr Raum zu geben. Die Liste ist inzwischen lang und reicht von Athen über Dublin bis nach Tirana. We can't get enough of this! 🎉🚴🏻‍♀️🤩 Every morning the city of Tirana wakes up to new pop-up bike lanes! It's only a matter of hours before they become full of life from bikers, children and the elderly 🚴🏻‍♂️ Sidewalks become mainwalks, and idle parking becomes an artery of life ❤️ pic.twitter.com/D1xTiam8um — Erion Veliaj 🚴‍♂️🌳⚽️🇦🇱 (@erionveliaj) May 10, 2020 Das Zentrum der belgischen Hauptstadt ist seit Anfang Mai offiziell eine Fußgänger- und Radfahrerzone. Fußgänger dürfen die gesamte Breite der Straßen nutzen, nicht nur die Bürgersteige. Auch Radfahrer erhalten mehr Platz. Dagegen dürfen Autos, Busse, Straßenbahnen und Lastwagen höchsten 20 Kilometer pro Stunde fahren und müssen den Vorrang von Fußgängern und Radfahrern respektieren. Das ist nicht nur ein enormer Schritt für Bewohner der Stadt, die zuvor unter einem dauerhaften Verkehrskollaps litt. Die Umgestaltung wird auch bei vielen EU-Parlamentariern, Lobbyisten und Journalisten nicht unbemerkt bleiben, die in der Stadt leben, arbeiten oder permanent ein- und ausgehen. 6/ Das ist das Gebiet, dass ab Montag Fußgänger- und Fahrradzone wird: Brüssels komplette Innenstadt, umgeben vom inneren Ring. pic.twitter.com/JBuXsES5H7 — Stefan Leifert (@StefanLeifert) May 9, 2020 Der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, hat angekündigt, Teile des Londoner Stadtzentrums in eine der größten autofreien Zonen aller Hauptstädte der Welt zu verwandeln. Dies sei notwendig, um eine physische Distanzierung im öffentlichen Nahverkehr in London zu ermöglichen, die zunehmende Anzahl von Fußgängern und Radfahrern zu schützen und die Luftqualität der Stadt zu verbessern. COVID-19 will fundamentally change the way we travel around our city. That’s why today, @TfL and I are announcing our plans to make central London one of the largest car-free zones in any capital city in the world, increasing walking and cycling and improving our air quality. — Mayor of London (gov.uk/coronavirus) (@MayorofLondon) May 15, 2020 Wenn nun diese Menschen, die das erste Mal seit langem oder überhaupt zum ersten Mal ohne Auto unterwegs sind, feststellen, dass Rad zu fahren nicht nur möglich ist, sondern auch noch Spaß machen kann, bestehen gute Chancen, dass sie auch langfristig auf den eigenen PKW verzichten. Pop-Up-Bikelanes in Berlin Während klimafreundliche Mobilität also in vielen Städten anderer Länder einen enormen Schub erfährt, lassen deutsche Städte diese Gelegenheit bislang verstreichen. Einzig in Teilen von Berlin entstehen im Eiltempo so genannte Pop-Up-Bikelanes. Treibende Kraft ist dort Felix Weisbrich, Chef des Straßen- und Grünflächenamtes Friedrichshain-Kreuzberg, der seinen Kiez derzeit im Eiltempo umkrempelt und viel Platz für Fußgänger, Radfahrer, aber auch für Kinder zum Spielen schafft. Wie in Wien und Paris profitiert die Verwaltung davon, dass es bereits einen schriftlich festgelegten Konsens für Maßnahmen gibt. In Berlin wurde 2018 ein Mobilitätsgesetz erlassen. „Dass die Verkehrsinfrastruktur für Fußgänger und Radfahrer unsicher ist, gilt in der Coronakrise doppelt“, sagt er in einem Porträt im Tagesspiegel. „Zusätzlich zur Verkehrssicherheit haben wir jetzt die Eilbedürftigkeit.“ Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hat deswegen „Regelpläne zur temporären Einrichtung und Erweiterung von Radverkehrsanlagen“ aufgelegt, die teure und langwierige Ingenieursplanung durch Standardschemata ersetzen. Wo sonst Jahre ins Land ziehen, wird in Berlin innerhalb von wenigen Tagen Straßenraum umgewandelt. Jede Verwaltung kann sofort loslegen Temporär, so Weisbrich, bedeute in diesem Zusammenhang übrigens nicht, dass „nach Corona“ der Raum wieder an die Autos zurückgegeben wird. Vielmehr seien die neuen, breiten Radspuren aufgrund der Pandemie vorzeitig in Form einer Baustelle geschaffen. „Die feste bauliche Umsetzung folgt dann sukzessive“, sagt Weisbrich. Die Pläne könnten sofort kommunal überall Anwendung finden. „Darüber hinaus braucht es keine weiteren Zutaten, außer politischen Willen und eine Firma, die die Abmarkierungen vornimmt“, sagt Weisbrich. Eines von beiden scheint allerdings bislang in Deutschland wenig vorhanden. [BUTTON Input] (not implemented)__________________________________________________ Quellen und Weiterführendes: * DLR: Corona-Effekt auf die Luftqualität nun eindeutig * DifU: Krisenfestes Fahrradfahren: Die Corona-Pop-up-Radwege in Berlin * Tagesspiegel: Der Mann hinter den Pop-Up-Radwegen * Süddeutsche Zeitung: Es droht ein neuer Verteilungskampf auf der Straße * Süddeutsche Zeitung: Fahrradhändler haben keine freie Minute mehr * Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz: Regelpläne zur temporären Einrichtung und Erweiterung von Radverkehrsanlagen * Busystreets: Verführ mich - Warum fällt es Menschen so schwer, ihr Auto gegen andere Verkehrsmittel zu tauschen * Stadt London: Car-free zones in London as Congestion Charge and ULEZ reinstated * Liste mit Städten, die Sofort-Maßnahmen für den Fuß-.und Radverkehr umsetzen KlimaSocial – vom Wissen zum Handeln Das Team von KlimaSocial ist überzeugt, dass Texte zur Klimakrise allen kostenfrei zugänglich sein müssen. Für unsere Arbeit sind wir auf freiwillige finanzielle Förderung angewiesen, die Sie uns über diesen Link einmalig oder dauerhaft zukommen lassen können. Falls Sie die RiffReporter-​Flatrate wählen, erhalten Sie zudem Zugang zu allen weiteren Texten, die auf RiffReporter erscheinen. Um KlimaSocial zu unterstützen, können Sie uns als erste Präferenz auswählen. Wenn Sie unsere Artikel für relevant halten, teilen Sie bitte den Link dazu in Ihren sozialen Netzwerken. Über unser kostenfreies Briefing weisen wir Sie auf neue Texte hin und teilen Hintergrund-​​ und Zusatzinformationen zur Klimakrise. Redaktionen, die Interesse an einer Zweitlizensierung des Textes haben, wenden sich bitte direkt an die Autor*in. Über uns | KlimaSocial fördern | Flatrate | Briefing | Twitter | Mastodon Dieser Artikel erscheint in der Koralle KlimaSocial von Riffreporter.de. KlimaSocial steht für einen Perspektivwechsel. Die Klimaforschung, über die wir hier schreiben, richtet ihren Blick weder auf Physik noch Technik, sondern auf soziale Prozesse. Unsere anderen Texte finden Sie hier. Daniela Becker Autorin Daniela Becker E-Mail Webseite Twitter Daniela Becker ist Umweltwissenschaftlerin und arbeitet seit 2010 als freie Journalistin zu den Themen erneuerbare Energien, Energie- und Verkehrswende, Klimaschutz und Clean-Tech. Lektorat Christopher Schrader E-Mail Webseite Facebook Twitter Instagram flickr Veröffentlicht am Mittwoch, 13. Mai 2020 um 17:30 Uhr Geschätzte Lesezeit 5 Minuten Schlagwörter 1. Fahrrad 2. Mobilität 3. Verkehrswende Verantwortlich im Sinne des Presserechts (V.i.S.d.P.) Daniela Becker Postfach 340301 80100 München E-Mail [email protected] www https://www.daniela-becker.de [vgzm.1703546-576418] schließen schließen Danke, gerade stärken Sie guten Journalismus! 1. Preis inkl. 5% MwSt. 1. 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