https://www.faz.net/-gqe-8ayg3

Deutsche Bahn : Hier kommt der neue ICE

  • Aktualisiert am

Der neue ICE 4 soll das neue Fernverkehrskonzept der Deutschen Bahn sichern. Bild: dpa

Der neue Schnellzug der Bahn ist leichter und flexibler. Der Konzern verspricht einen umweltfreundlicheren Betrieb und mehr Komfort für die Fahrgäste. Es gibt aber noch eine weitere Neuerung. 

          1 Min.

          Bahnchef Rüdiger Grube und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) haben in Berlin den neuen ICE 4 vorgestellt. Der Schnellzug wird als zwölfteiliger Zug gebaut und derzeit auf der Schiene getestet. Laut Bahn ist der Zug trotz seiner hohen Sitzplatzkapazität von 830 Plätzen mit 670 Tonnen Leergewicht leichter als die anderen ICE-Züge. Pro Sitzplatz liegt der Energieverbrauch um 22 Prozent niedriger – auch dank des aerodynamischen Designs des Endwagens.

          Im Dezember 2017 sollen die ICE 4 in den Regelbetrieb aufgenommen werden. Die ersten Passagiere sollen im Herbst 2016 im Probebetrieb mitfahren. Durch eine neue Antriebstechnologie könnten die Wagen des Zuges flexibler zusammengesetzt werden, sagte Grube. So könne man die Zuglänge gezielter an die Passagierzahl anpassen.

          Erfreuen wird die Bahnkunden, dass die Klimaanlage bei extremen Wetterlagen erfolgreich getestet wurde. Sie soll auch bei Temperaturen von minus 25 und plus 45 Grad noch funktionieren. Zudem erlaubt der neue ICE die Mitnahme von Fahrrädern. Er hat eine Höchstgeschwindigkeit von 250 Stundenkilometern – und fährt damit 80 km/h langsamer als der ICE 3. Im Innenraum sind die Neuerungen laut Bahn größere Fenster, neue Sitze mit Rückenlehnen, die beim Verstellen in den Rahmen gleiten, und mehr Bildschirme.

          Bis 2030 soll das Verkehrsangebot der Deutschen Bahn um 25 Prozent ausgebaut werden. Der ICE 4 ist laut Bahn das Rückgrat dieses Konzeptes.

          Der umfassende Umbau der Deutschen Bahn, den Bahnchef Grube bereits im Sommer ankündigte, umfasst außer dem Personenverkehr zahlreiche weitere Bereiche. Laut dem Bericht „Zukunft Bahn“, der Mitte Dezember im Aufsichtsrat erörtert werden soll, soll der negativen Entwicklung der vergangenen Jahre entgegen gesteuert werden: Dauernde Verspätungen, „verschwindende Züge“, verärgerte Kunden und schwache Geschäftszahlen.

          Die schönen Zukunftsvorhaben flankiert Grube aber dem Vernehmen nach zunächst mit ein paar schmerzhaften bilanziellen Einschnitten. So weist die Bahn für 2015 voraussichtlich erstmals seit vielen Jahren unterm Strich einen Verlust aus. Aus einem Jahresumsatz in Höhe von rund 40,6 Milliarden Euro resultiert zwar ein Vorsteuergewinn (Ebit) von 1,75 Milliarden Euro. Unter anderem machen Neubewertungen im Güterverkehr jedoch außerordentliche Abschreibungen nötig. Insgesamt schreibt der Konzern für diesen Bereich 1,3 Milliarden Euro ab, dazu kommen weitere 700 Millionen Euro an Restrukturierungsmaßnahmen. Insgesamt kostet Grubes Konzernumbau die Bahn also rund zwei Milliarden Euro.

          Weitere Themen

          Auch Sony baut jetzt Autos

          Neues Elektromodell : Auch Sony baut jetzt Autos

          Die Technikmesse in Las Vegas wartet mit einigen Überraschungen auf. Neben Lufttaxis und Autos ohne Lenkrad gehört dazu auch die Ankündigung von Elektronik-Riese Sony, unter die Autohersteller zu gehen.

          Topmeldungen

          Beisetzung Soleimanis : Dutzende Tote nach Massenpanik

          Die Beisetzung von General Soleimani im iranischen Kerman wurde von einer Massenpanik überschattet. Dabei sollen mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen sein. Offenbar wird die Beerdigung nun verschoben.

          Elektronikmesse in Las Vegas : Ein „Avatar“-Mobil von Daimler

          Mit einem futuristischen Modell, das Anleihen in Hollywood nimmt, sorgt der deutsche Autohersteller für einen Knalleffekt in Las Vegas. Das Gefährt dürfte Science-Fiction bleiben – soll dem Konzern aber den Weg in die Zukunft weisen.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Abonnieren Sie unsere FAZ.NET-Newsletter und wir liefern die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.