Junge (†8) am Frankfurter Hauptbahnhof vor ICE gestoßen Haftbefehl wegen Mordes
gegen den Killer erlassen

Kinder-Mörder von Gleis 7 war in psychiatrischer Behandlung

Gegen den Gleis-Killer vom Frankfurter Hauptbahnhof ist Haftbefehl wegen Mordes erlassen worden. Habte Araya (40) hatte einen acht Jahre alten Jungen und dessen Mutter (40) am Gleis 7 vor einen fahrenden ICE gestoßen. Das Kind ist tot, die Mutter verletzt.

Bundesinnenminister Horst Seehofer (70, CSU) unterbrach wegen des schrecklichen Verbrechens seinen Urlaub und rief die Chefs der Sicherheitsbehörden zum Krisengipfel nach Berlin. Auf einer Pressekonferenz am Dienstagnachmittag verkündeten Seehofer, BKA-Chef Holger Münch (58) und Bundespolizei-Chef Dieter Romann (57) die neuesten Erkenntnisse.

Seehofer sprach von „kaltblütigem Mord“, der ihn tief bestürze. Ein solches Ereignis mache fassungslos und „trifft uns mitten ins Herz“. Der Innenminister sprach der Mutter des getöteten Jungen noch einmal seine Anteilnahme aus.

Es gebe „zur Stunde keine Erkenntnisse über das Motiv des Täters“, so der Innenminister in der Pressekonferenz.

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Bundespolizei-Chef Romann informierte über den Kindermörder von Gleis 7: Er sei ein 1979 in Eritrea geborener Mann, Vater dreier Kinder, wohnhaft in der Schweiz. 2006 reiste Habte Araya in die Schweiz ein, sein Asylantrag wurde 2008 gewährt – dort sei er einer festen Arbeit nachgegangen, die Schweizer Behörden hätten ihn als „Beispielfall gelungener Integration“ und „gut integriert“ geführt.

Die Schweizer Polizei erklärte auf einer Pressekonferenz in Zürich am Dienstagnachmittag, dass Araya seit 2019 in psychiatrischer Behandlung war. Bei einer Hausdurchsuchung nach der Tat in Frankfurt seien entsprechende Papiere gefunden worden. Er soll bis Januar gearbeitet haben, danach sei er wegen „psychischer Probleme“ krankgeschrieben gewesen. Ob die Behandlung freiwillig war, ist noch nicht geklärt.

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Auch seien bei der Wohnungsdurchsuchung keine Hinweise auf eine Radikalisierung oder Ideologisierung gefunden worden.

Zudem war der Kinder-Mörder seit Tagen auf der Flucht vor der Polizei!

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Familie und Nachbarin in Wohnhaus eingesperrt

Laut Werner Schmid, Chef der Regionalpolizei im Kanton Zürich, hatte Araya seine Ehefrau, seine drei Kinder (1, 3 und 4) und die Nachbarin am 25. Juli – also nur vier Tage vor der Attacke in Frankfurt – im eigenen Wohnhaus eingesperrt. Die Nachbarin griff er außerdem mit einem Messer an! Deswegen wurde er in der gesamten Schweiz zur Verhaftung ausgeschrieben. Seine Frau hatte während des Angriffs die Polizei alarmiert.

Für die Familie war es laut Polizei ein „überraschender Ausbruch“, den sie noch nie erlebt hatte. Bisher sollen keine Vorstrafen in der Schweiz vorgelegen haben.

Araya war beim Eintreffen der Beamten bereits auf der Flucht. Die Hinweise auf eine psychische Erkrankung waren den Behörden zum Zeitpunkt des Vorfalls nicht bekannt. Er wurde landesweit zur Fahndung ausgeschrieben – aber nicht international. „Wir hatten keine Hinweise darauf, dass er sich ins Ausland absetzen könnte“, sagte Regionalpolizei-Chef Schmid.

Die Wohnungsdurchsuchung fand erst nach dem Mord-Anschlag am Frankfurter Hauptbahnhof statt, nicht nach dem Vorfall an seinem Wohnort in der vergangenen Woche.

Die Schweizer ermitteln nun im privaten und Arbeitsumfeld des Mannes, um die deutschen Behörden zu unterstützen.

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