Stahlseil über Gleise gespannt Was steckt hinter dem
ICE-Anschlag?

München – Rätselraten um den Anschlag auf einen ICE in Bayern Anfang Oktober.

Unbekannte hatten ein Stahlseil über die Gleise der Strecke zwischen München und Nürnberg gespannt, wollten so offenbar den Zug entgleisen lassen – in voller Fahrt!

Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet, gehen die Ermittler einem möglichen fremdenfeindlichen Hintergrund nach.

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Die Ermittler fanden seinerzeit ein „Drohschreiben in arabischer Schrift“ sowie ein arabisches Graffito an einem Brückenpfeiler. Auch mit weiteren Anschlägen wurde gedroht – allerdings ohne konkrete Ziele zu nennen.

Ein Ermittler zu BILD: „Wir gehen definitiv nicht davon aus, dass eine vom Islamischen Staat geschickte Gruppe dahintersteckt, die würde nicht verhandeln.“

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Im Bekennerbrief würden europäische Staaten aufgefordert den Kampf gegen den Kalifatsstaat einzustellen.

„Aber es könnte sein, dass selbst radikalisierte Personen sich dem IS zugehörig fühlen. Genauso ist es aber möglich, dass Rechtsextremisten dahinterstecken.“

Laut den Ermittlern stammten die Texte aus einschlägig bekannten Internet-Foren, seien frei verfügbar und könnten leicht von jedem anderen verwendet werden. Ein Bezug zur Terrorgruppe „Islamischer Staat“ sei „sehr unwahrscheinlich“. Möglich sei dagegen, dass diese Schreiben verwendet wurden, um eine Verbindung zur islamistischen Szene vorzugaukeln.

Durch den Aufprall war die Frontscheibe des Zuges bei Tempo 200 beschädigt worden, verletzt wurde niemand. Nach BILD-Informationen wurden auf der Strecke auch Holzkeile auf die Schienen montiert.

Die Behörden gehen davon aus, dass die Konstruktion aus Holz und Metall den ICE nicht hätte entgleisen lassen können. Die Ermittler stufen den Vorfall inzwischen nicht mehr als Anschlag, sondern als gefährlichen Eingriff in den Zugverkehr ein.