Keine Personennamen auf Zügen Bahn zieht Konsequenzen aus Anne-Frank-Eklat

Die Deutsche Bahn suchte mit einer Kundenaktion nach Namen für neue ICEs. Ausgewählt wurde unter anderem Anne Frank
Die Deutsche Bahn suchte mit einer Kundenaktion nach Namen für neue ICEs. Ausgewählt wurde unter anderem Anne FrankFoto: Siemens AG, .

Die Deutsche Bahn will nun doch keine Züge nach historischen Persönlichkeiten benennen.

Im Oktober hatte die Bahn 25 Namenspaten bekanntgegeben, darunter auch das jüdische Mädchen Anne Frank, das 1944 mit einem Zug in das KZ Auschwitz deportiert wurde. Die Wahl Anne Franks als Namenspatin sorgte für massive Kritik.

Ein Bahn-Spre­cher zu BILD: „Wir müs­sen ein­räu­men, dass wir das Thema lei­der falsch ein­ge­schätzt und damit Ge­füh­le ver­letzt haben.“

Die Ver­stri­ckung von Reichs­bahn und NS-Staat sei ein „dunk­les Ka­pi­tel in der Ge­schich­te der Ei­sen­bahn“.

Jetzt wolle die Bahn ihre neuen ICE4 zu Botschaftern für die „schöns­ten Sei­ten Deutsch­lands“ machen, sie also nach Regionen, Flüs­sen oder Bergen benennen, so der Spre­cher weiter.

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Dar­über­ hin­aus sollen wei­te­re Pro­jek­te der Er­in­ne­rungs­ar­beit angestoßen werden. Dafür sei man in Ge­sprä­chen mit ver­schie­de­nen Trä­gern, dar­un­ter auch die Anne-Frank-Stif­tung.

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Hintergrund: Vergangenen September hatte die Deutsche Bahn ihre Kunden dazu aufgerufen, Namensvorschläge für die Benennung der Züge der neuesten ICE-Generation einzureichen.

Gesucht wurden deutsche historische Persönlichkeiten aus den Bereichen Kultur, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Sport. Die Aktion fand großen Anklang, innerhalb von vier Wochen gab es über 19 400 Einreichungen mit mehr als 2500 verschiedenen Vorschlägen. 

Ende Oktober gab die Deutsche Bahn dann ihre Auswahl bekannt und löste damit eine Welle der Empörung aus. 

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