Keine Personennamen auf Zügen | Bahn zieht Konsequenzen aus Anne-Frank-Eklat

Die Deutsche Bahn will nun doch keine Züge nach historischen Persönlichkeiten benennen.
Im Oktober hatte die Bahn 25 Namenspaten bekanntgegeben, darunter auch das jüdische Mädchen Anne Frank, das 1944 mit einem Zug in das KZ Auschwitz deportiert wurde. Die Wahl Anne Franks als Namenspatin sorgte für massive Kritik.
Ein Bahn-Sprecher zu BILD: „Wir müssen einräumen, dass wir das Thema leider falsch eingeschätzt und damit Gefühle verletzt haben.“
Die Verstrickung von Reichsbahn und NS-Staat sei ein „dunkles Kapitel in der Geschichte der Eisenbahn“.
Jetzt wolle die Bahn ihre neuen ICE4 zu Botschaftern für die „schönsten Seiten Deutschlands“ machen, sie also nach Regionen, Flüssen oder Bergen benennen, so der Sprecher weiter.
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Das Unternehmen hatte angepeilt, dass mindestens 80 Prozent der Fernverkehrs-Züge nach Plan fahren.
Darüber hinaus sollen weitere Projekte der Erinnerungsarbeit angestoßen werden. Dafür sei man in Gesprächen mit verschiedenen Trägern, darunter auch die Anne-Frank-Stiftung.
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Hintergrund: Vergangenen September hatte die Deutsche Bahn ihre Kunden dazu aufgerufen, Namensvorschläge für die Benennung der Züge der neuesten ICE-Generation einzureichen.
Gesucht wurden deutsche historische Persönlichkeiten aus den Bereichen Kultur, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Sport. Die Aktion fand großen Anklang, innerhalb von vier Wochen gab es über 19 400 Einreichungen mit mehr als 2500 verschiedenen Vorschlägen.
Ende Oktober gab die Deutsche Bahn dann ihre Auswahl bekannt und löste damit eine Welle der Empörung aus.
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