175 Jahre Eisenbahnstrecke Dresden-Leipzig BILD erklärt Sachsens Bahngeschichte in zwei Zügen

Dresden – Vor 175 Jahren schlug Sachsens Eisenbahn-Sternstunde: Am 7. April 1839 ging nach dreijähriger Bauzeit die erste deutsche Ferneisenbahn-Strecke von Leipzig nach Dresden in Betrieb.

Gegen alle Vorbehalte – Ärzte warnten u. a. vor Herzinfarkten, Feuerwehrleute vor Funkenflug – setzte sich die neue Technik durch.

Brauchte die Eilpost mit Kutsche und Pferdewechsel aller 15 Kilometer rund neun Stunden (meist reiste man aber zwei Tage), reduzierte sich die Fahrzeit plötzlich auf knapp vier Stunden.

Heute geht es da schon viel schneller voran. Statt Dampf-Saxonia fährt mittlerweile der schnelle ICE. BILD erklärt, wie sich in 175 Jahren das Reisen auf der Strecke veränderte.

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Dampflock „Saxonia“

Foto: Stefan Hässler

Die „Saxonia“ (50 km/h schnell, 40 kW Leistung) wurde 1838 in der Maschinenbauanstalt Dresden-Übigau 1838 gebaut. Zur Eröffnung der Strecke durfte sie aber nur hinterherfahren, denn die erste deutsche Dampflok wurde erst später von der Eisenbahn-Compagnie erworben.

Foto: Stefan Hässler

Die Spurweite betrug damals wie heute 1435 mm (Normalspur). Die Lok wurde von zwei Mann mit Koks befeuert. Die Strecke führte nach Fertigstellung vom Leipziger Bahnhof in Dresden (Stadtteil Pieschen) bis zum Dresdner Bahnhof in Leipzig (im Bereich der heutigen Osthalle).

Foto: Stefan Hässler

1200 Leute wollten zur Streckeneröffnung 1839 mitfahren, daher mussten drei Züge mit je zwei Loks eingesetzt werden. Erste Haltestellen: Wurzen, Dahlen, Oschatz, Riesa, Priestewitz, Oberau und Dresden.

Saxonia
Ein Nachbau der Saxonia ist derzeit im Dresdner Verkehrsmuseum zu bestaunenFoto: Stefan Hässler

ICE T

Der Hochgeschwindigkeitszug ICE  T fährt mehrmals täglich die Strecke, verfügt über 382 Sitzplätze – in der 1. Klasse mit Ledersitzen und viel Beinfreiheit sowie einen großen 2. Klasse-Bereich (u. a. Radio-Empfang am Sitzplatz, einfache Fahrt ab 19 Euro)

Der Schnellzug (368 t schwer, 4000 kW Leistung) könnte 230 km/h schnell fahren, die Strecke ist jedoch nur für 200 km/h ausgebaut – zwischen Dresden und Riesa ist derzeit sogar nur Tempo 120 möglich.

Der ICE T (11,76 Mio. Euro Baukosten je Zug) hat eine Länge von 185 Metern – zwischen Mittwoch und Samstag verkehrt er sogar als Doppel-ICE (zwei gekoppelte Züge). Haltestellen: Dresden Hbf., Bahnhof Dresden-Neustadt, Riesa, Leipzig Hauptbahnhof

Ab 2016 geht’s in 55 Minuten nach Leipzig

Während die schnellste Bahn-Verbindung mit dem ICE heute 1 Stunde und 5 Minuten zwischen den Hauptbahnhöfen Dresden und Leipzig beträgt, soll es bald noch zügiger gehen.

Durch den 1,5 Mrd. Euro teuren Ausbau (Verkehrsprojekt Deutsche Einheit), der im Frühjahr 2016 abgeschlossen sein soll, kann die ganze Strecke dann mit 200 km/h befahren werden. Dafür wurden 74 Kilometer Gleis erneuert, 41 Kilometer Strecke neu gebaut.

Die Reisezeit beträgt laut Deutscher Bahn dann 55 Minuten. Hätte man den ursprünglichen Plan mit 250 km/h beibehalten, müssten Bahnfahrer heute nur 35 Minuten im Zug sitzen.

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