Das neue ICE-Video-Portal im Praxis-Test
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Senk ju vor schtrieming wis
Deutsche Bahn?

Unterhaltung in vollen Zügen genießen? Von wegen! BILD-Reporter Martin Eisenlauer ist Wochenend-Pendler (Berlin Hbf. nach Hamburg Dammtor) und hat das neue Video-on-Demand-Programm der Bahn ausprobiert. Hier sind seine Eindrücke.
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Und deshalb hat sie jetzt ein neues Video-on-Demand-Portal gestartet. Die Idee hört sich viel zu gut an, um wahr zu sein: Jeder Passagier in ICE-Langstreckenverbindungen kann gratis eine Auswahl von 50 Filmen und TV-Serien-Episoden sehen. Einfach so. Ohne Abo, ohne Hotspot-Flatrate, ohne den Mobilfunktarif leerzusurfen.

Technisch ist das alles kein Problem, klappt im Flugzeug ja auch. Die Daten kommen nicht übers Handynetz aus dem Web sondern von einem Festplatten-Server, der im Zug eingebaut ist und Videos per WLAN-Funk zu den Passagieren streamt.
Doch anders als im Flugzeug gibt es bei der Bahn keine aktuellen Blockbuster. Kooperations-Partner Maxdome liefert eher bodenständiges. Das Film-Highlight des aktuellen Programms ist „Honig im Kopf“, dazu gibt es Serien-Klassiker wie „Big Bang Theorie“ oder „Akte X“.
Auch technisch ist das Bahn-Streaming zweitklassig. Um das Angebot auf dem Smartphone oder Tablet zu nutzen, braucht man eine App.
Wer jetzt aber glaubt, Videos in der App aufrufen zu können, hat sich getäuscht. Gestartet werden die Filme nämlich im Webbrowser auf dem Internet-Portal des jeweiligen Zuges. Dort wählt man Filme oder Serien-Episoden aus, die Webseite fragt dann (jedes mal!), ob man die App schon installiert hat und ob man sie denn nun starten wolle.
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Am Ende einer TV-Serien-Folge startet nicht etwa automatisch die nächste Episode. Nein. Der Kunde muss von der App wieder ins ICE-Portal wechseln und dort die nächste Folge starten. Und natürlich wird er gefragt, ob er denn schon die App installiert hat. Und ob die jetzt vielleicht gestartet werden soll.
Wer das ein paar mal miterlebt hat, wundert sich auch nicht mehr, dass die App nicht Apples Bild-in-Bild-Funktion unterstützt. Die erlaubt es Netflix und Amazon Video, Filme abzuspielen, während man nebenbei in einer anderen App etwa Mails beantwortet oder Facebook checkt.

Darf es ein Abo sein?
All diese technischen Unbequemlichkeiten wären nicht so schlimm, wenn zumindest die Basis des Angebots gut wäre. Doch die hat einen fundamentalen Fehler: Sie ist in ihrer aktuellen Form eigentlich nur eine groß angelegte Werbe-Plattform für Maxdome. Denn ohne Abo gibt es nur eine Handvoll Filme und von den TV-Serien jeweils nur drei Folgen aus irgendeiner Staffel der jeweiligen Serie.
Wer mehr sehen möchte, muss monatlich 7,99 Euro an Maxdome für ein Abo bezahlen. Und darf dann natürlich auch in der Bahn mehr Filme zu sehen.

Fazit: Besser als nichts
Die Idee, den Bahn-Passagieren Unterhaltung per Video-on-Demand zu liefern ist großartig. Die technische Umsetzung kann man – mit viel gutem Willen – noch als brauchbar zu bezeichnen.
Doch der Umfang des Angebots enthüllt schnell, was die Bahn eigentlich plant: Sie will für ihren Kooperationspartner Abos verkaufen. Denn ohne Maxdome-Abo ist das neue Angebot gerade für Bahn-Vielfahrer praktisch unbrauchbar.

Senk ju vor schtrieming wis Deutsche Bahn.
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