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Wirtschaft Neue Zuggattung

Warum die Bahn jetzt einen ECE auf die Gleise schickt

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Wirtschaftskorrespondent
Noch auf der alten Gotthard-Strecke unterwegs: ein ETR 610-Neigezug der SBB Noch auf der alten Gotthard-Strecke unterwegs: ein ETR 610-Neigezug der SBB
Noch auf der alten Gotthard-Strecke unterwegs: ein ETR 610-Neigezug der SBB
Quelle: picture alliance/KEYSTONE
In Deutschland verkehrt ab Dezember ein neuer Superzug zwischen Frankfurt am Main und Mailand. Die Bahn hat ihm eine neue Zuggattung gewidmet. Dabei steckt hinter dem EuroCity-Express (ECE) ein Konkurrent.

Er hat Klassiker wie den Golf I und den Audi 80 gestaltet. Oder Ikonen wie den Maserati Quattroporte III sowie den DeLorean DMC-12. Aber aus den Ateliers des italienischen Stardesigners Giorgio Giugiaro kommt auch ein Zug, der ETR 610 – eine wahre Schönheit unter den Hochgeschwindigkeitsbahnen. Und dabei so schnittig wie die windschlüpfrigen Rennzüge aus Japan oder China mit ihren kantig vorgezogenen Schnauzen.

In Deutschland fährt der Superschnellzug mit der markanten Frontpartie ab 10. Dezember – ganz unspektakulär nach Fahrplan der Deutschen Bahn (DB). Einmal täglich, jeweils um 8.01 startet der Zug von Frankfurt am Main mit dem Ziel Mailand – ohne dass man umsteigen muss.

In die andere Richtung geht es von dort jeweils ab 11.23 Uhr gen Norden. Die Reisedauer liegt wie bisher bei siebeneinhalb Stunden. Was erstaunlich lang ist, denn bisherige Züge waren samt Umsteigen nicht langsamer.

Die Deutsche Bahn hängt den Italien-Express offiziell nicht besonders hoch. Schließlich ist der Frankfurt-Mailand-Express ein Projekt der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), die die bisherige Verbindung bis Italien im Norden verlängert haben.

Wieder eine Verbindung zwischen Südwestdeutschland und dem Norden Italiens

Dennoch ist der DB der Zug so wichtig, dass ihn die Deutschen in einer eigenen Liga an den Start gehen lassen: Er ist der erste EuroCity-Express (ECE) der Deutschen Bahn. Allerdings wird man das anhand der typischen Lackierung der DB in Weiß mit rotem Balken nicht erkennen können.

Der ETR 610 (italienisch: ElettroTreno Rapido) wird seit 2007 von dem französischen Alstom-Konzern in Italien gebaut. Die SBB und die italienische Staatsbahn Trenitalia setzten die Züge zunächst auf der Verbindung von Genf nach Mailand ein. Die Strecke von Frankfurt nach Mailand führt durch den Gotthard-Basistunnel. Damit gibt es seit rund zehn Jahren wieder eine direkte Bahnverbindung zwischen Südwestdeutschland und dem Norden Italiens.

Der ECE fährt mit 250 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit und hat Sitzplätze für bis zu 430 Passagiere. Fahrkarten können bei der Deutschen Bahn gebucht werden, es gelten die ICE-Tarife.

Details zum Betrieb der neuen Verbindung wollen die SBB am 17. November in Basel bekannt geben. Weitere ECE-Verbindungen sind vorerst nicht geplant. „Wir sind mit unseren grenzüberschreitenden ICE-Verkehren gut aufgestellt“, heißt es bei der Bahn.

Bahn will Flugzeug Konkurrenz machen

Im Dezember wird die Bahn mal wieder ihre Preise erhöhen. Aber sie bietet auch Innovationen an; zum Beispiel eine superschnelle Verbindung zwischen zwei Metropolen.

Quelle: N24/Christoph Hipp

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