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Neue ICE-Trasse : „Die größte Angebotsverbesserung in der Geschichte“

  • Aktualisiert am

ICE auf der neuen Trasse zwischen Berlin und München Bild: Reuters

Im Dezember wird die neue Schnellstrecke zwischen Berlin und München eröffnet. Sie verkürzt die Reisezeit deutlich. Und sie wird sich auch auf den restlichen Fahrplan auswirken.

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          Auf die Kunden der Deutschen Bahn kommt im Dezember die größte Fahrplan-Umstellung der letzten Jahrzehnte zu. Grund ist die Inbetriebnahme der neuen Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und München, wie Bahnchef Richard Lutz am Freitag ankündigte. An sie werden nahezu alle Fahrpläne für Anschlusszüge angepasst.

          Mit der neuen ICE-Trasse Berlin-München könne die Bahn Verbindungen für 17 Millionen Menschen beschleunigen und ausweiten, sagte Bahnchef Richard Lutz bei einer Premierenfahrt auf der neuen Trasse durch den Thüringer Wald. "Das ist die größte Angebotsverbesserung in der Geschichte der Deutschen Bahn." Ab Dezember sollen Züge regelmäßig in knapp vier Stunden die rund 600 Kilometer zwischen Berlin und München pendeln und damit Autofahrer und vor allem Flugreisende in die Züge locken. Das Anfang der 1990er Jahre gestartete Projekt hat rund zehn Milliarden Euro gekostet. "Die Strecke wird pünktlich fertig und liegt exakt im Kostenrahmen", sagte Lutz.

          Der letzte Bauabschnitt durch den Thüringer Wald hat auf 107 Kilometern 22 Tunnel und 29 Brücken. Fast die Hälfte der Strecke verläuft hier unter der Erde oder über Täler. Zum Fahrplanwechsel im Dezember sollen zwischen Berlin und München täglich in jede Richtung drei ICE-Sprinter fahren, die die Distanz in 3 Stunden und 55 Minuten bewältigen. Reguläre ICE-Verbindungen mit mehr Halten brauchen etwa 20 Minuten länger. Bahnfahrer sparen so rund zwei Stunden. "Damit sind wir gegenüber dem Pkw unschlagbar und im Vergleich zum Flugzeug von City zu City die bessere Alternative", sagte Lutz.

          Frankfurt-Berlin bald alle 30 Minuten

          Die Verbindung wird sich laut Bahn aber auch auf zahlreiche andere Strecken auswirken. Vor allem in Ostdeutschland würden die Pläne von Nahverkehrszügen an die Hochgeschwindigkeitstrasse angepasst. Profitieren wird besonders die thüringische Landeshauptstadt Erfurt, die zum Fernverkehrsdrehkreuz in Ostdeutschland ausgebaut wird. Der ICE-Knoten Erfurt werde die „schnelle Mitte Deutschlands“. Hier trifft dann die Linie von Frankfurt am Main auf die Trasse Berlin-München. Die Zahl der Zughalte wird sich auf täglich 90 verdoppeln. Frankfurt und Berlin werden künftig halbstündig mit Hochgeschwindigkeitszügen verbunden. Aber auch Dresden, Leipzig und Nürnberg werden besser angebunden.

          Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE 8) bestand aus drei Abschnitten. Die Strecke Berlin-Halle/Leipzig ging 2006 in Betrieb, die Verbindung von dort nach Erfurt im Jahr 2015. Es blieb das anspruchvollste Teilstück von Erfurt nach Ebensfeld in Bayern.

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