Margot Eskens – Mama + Bald schon, da sehn wir uns wieder (1964)

FrontCover1Tja …die Margot Eskens war auch so ein Sternchen am Schlagerhimmel der 60er Jahre …

Hier ihre kurze Biographie:

Die gelernte Zahnarzthelferin Margot Eskens nahm 1954 als Sängerin an einem Polydor-Nachwuchswettbewerb teil, den sie mit dem Titel Moulin Rouge gewann. Das brachte ihr einen Plattenvertrag bei Polydor ein und bedeutete schnellen Erfolg auf dem Musikmarkt. Bereits im Oktober 1955 wurde sie mit der Aufnahme Ich möchte heut ausgehn in der deutschen Schlagerparade erstmals notiert und kam bis auf den dritten Platz. In den Jahren 1956 und 1957 konnte sie mit den beiden Nummer-1-Titeln Tiritomba, der sich über 800.000 mal verkaufte, und Cindy oh Cindy ihre größten Erfolge feiern. Auch mehrere Duette mit Silvio Francesco kamen gut beim Publikum an. Am häufigsten verkaufte sich die Platte der beiden mit dem Titel Mondschein-Partie im Jahre 1959. Aber auch mit René Carol, Willy Hagara, Udo Jürgens, Will Brandes und Peter Alexander nahm sie erfolgreiche Titel auf.

Der Krefelder Produzent und Textdichter Kurt Feltz, mit dem Margot Eskens bis 1961 zusammenarbeitete, zeichnete für diese Erfolge verantwortlich. An die ganz großen Erfolge der fünfziger Jahre konnte das neue Produzenten-Team unter Hans Bertram nicht anknüpfen, doch gelang im Jahre 1962 mit dem Lied Ein Herz, das kann man nicht kaufen wieder ein beachtlicher Erfolg. Mit diesem Titel schickte Polydor Margot Eskens zu den Deutschen Schlager-Festspielen 1962. Dort gewann zwar Conny Froboess und Siw Malmkvist wurde Zweite, aber der dritte Eskens1Platz ging an Margot Eskens.

1963 wurde Heidi Brühl direkt für den Eurovision Song Contest nominiert; da sie aber gesundheitliche Probleme hatte und eine Teilnahme daher nicht sicher war, nahm auch Margot Eskens den Titel Marcel auf, um nötigenfalls für Brühl einspringen zu können. Beim Eurovision Song Contest 1966 vertrat sie dann — ebenfalls direkt nominiert — Deutschland mit dem Lied Die Zeiger der Uhr und belegte Platz 10.

Auch 1964 war Margot Eskens mit Mama noch einmal gut im Geschäft, Platz acht wurde in den Hitparaden notiert. In den Folgejahren zählte sie dann nicht mehr zu den aktuellen Schlagerstars. Die Wechsel zu den Plattenfirmen CBS und Columbia schlugen sich nicht mehr in Erfolgen nieder. Lediglich 1977 war sie mit Denk nicht an morgen noch einmal für zwei Wochen in den deutschen Bestenlisten vertreten.

Margot Eskens wirkte in zahlreichen Fernsehshows und mehreren Filmen mit. Sie hat seit 1956 insgesamt 40 Millionen Schallplatten und CDs verkauft. Eskens war mit ihrem am 23. Dezember 2011 verstorbenen Manager Karl-Heinz Münchow verheiratet und wohnt am Wörthersee.

“ … Auch 1964 war Margot Eskens mit Mama noch einmal gut im Geschäft, Platz acht wurde in den Hitparaden notiert … “ Und hier ist diese Single … mit all dem Schmalz jener Jahre … jenes Mama, das dann etliche Jahre später durch den Knaben Heintje in aller Munde war. Man beachte: Der Text ist ein ganz anderer und: Margot Eskens hat auch eine englische Version von diesem Lied veröffentlicht und noch im Jahr 1988 trällerte sie das Lied (live im TV) … Alles im kleinen „Margot Eskens“-Päckchen enthalten.

Eskens2

Besetzung:
Margot Eskens (vocals)
+
Orchester Hans Last (01. + 03.)
Orchester Peter Laine

BackCover1

Titel:
01. Mama (Bixio/Cherubini/Balz) 2.41
02. Bald schon, da sehn wir uns wieder (Laine/Baum) 2.05
+
03. Mama (englisch version) (Bixio/Cherubini/Balz) 2.46
04. Mama (live 1988) (Bixio/Cherubini/Balz) 2.45

LabelA1

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Gisela Marell – Männer sind gefährlich + Wenn Du mir deine Liebe schenkst (1964)

FrontCover1Auch wenn sie heute so ziemlich in Vergessenheit geraten ist, ein paar Informationen konnte ich dann doch noch zusammentragen.

Hier ein paar Informationen über Gisela Marell (* 1938) von ihrer damaligen der Plattenfirma (Mondial Schallplatten) aus dem Jahr 1968:

Vor knapp 25 Jahren (Anmk. von der Plattenfirma verjüngt) als Tochter eine Rundfunk- und Fernseh-Großhändlers in Mannheim geboren,
hätte sie eigentlich von vornherein Beziehungen zur Musik haben müssen, aber ihr erster Berufsweg folgte nicht ihrer Berufung, sondern praktischen Erwägungen.
In London und Paris erhielt sie umfassende Sprachenausbildung, besuchte dann die Hotelfachschule und absolvierte ihr Praktikum auf Westerland.
Eigentlich mehr aus Jux beteiligte sie sich an einer Schönheits-Konkurrenz únd wurde „Miss Westerland“.
Jetzt erst wurden die Weichen für die Musik gestellt: denn als man entdeckte, dass „Miss Westerland“ auch singen kann, erhielt sie anschließend eine Gesangsausbildung.
GiselaMarell01Erster Schritt auf dem neuen Wege: Band-Sängerin bei Freddie Brocksieper.
Dort von Horst Jankowski entdeckt, machte sie ihre ersten Plattenaufnahmen und sang zwischenzeitlich bei Hazy Osterwald.
Als Show-Girl schnell Karriere machend, häuften sich die internationalen Fernsehangebote in Ost und West, und sie vernachlässigte durch ständige Auslandsreisen ihre deutsche Schallplatten-Karriere, eine Tatsache, die sie heute sehr bedauert, und die sie bei ihrer neuen Schallplatten-Karriere nicht übersehen will, weil sie eingesehen hat, dass vor dem französischen Chanson und dem englischen Jazz-Gesang der deutsche Erfolg auf Schallplatte stehen muss.

PS: Gisela Marells Hobbies (falls ihr die Arbeit dazu Zeit lässt) sind: Autofahren, Kochen, ganz besonders Jazz singen und über alles ihre geliebten bayerischen Berge.
Sie lebt in München und in Unken in Österreich im Salzburger Land.

Dann gibt s noch zu berichten, dass sie im September 1965 im Steintor-Varieté in Halle (Saale) ein mehrwöchiges Gastspiel gab, bei dem sie von dem Franke Echo Quintett begleitet wurde.

GiselaMarell02Auch wenn sie nie so einen rechten Erfolg hatte, veröffentlichte sie über viele, viele Jahre weitere Singles und zumindest eine LP (bei BASF, wo sonst *ggg*). Nach meinen Recherchen war sie noch in den 80er Jahren aktiv, hieß damals dann allerdings unter dem Namen Gisela Rockola.

Tja, und was dann folgte, wünscht maneigentlich keinem … hier ein Auszug aus einem Artikel der Zeitung „Die Welt“ vom 15.08.2004:

„Seit fünf Jahren gibt es das Benefiz-Golfturnier für die „Justin-Rockola-Soforthilfe“, einen gemeinnützigen Verein, mit einer nicht alltäglichen Gründungsgeschichte. Gisela Rockola lebte mit ihrem Mann, dem US-Millionär David Rockola, in den USA. Nach dem Umzug nach München geriet ihr Sohn Justin auf die schiefe Bahn, starb, kurz bevor er einen Therapieplatz bekommen sollte, an Drogenmissbrauch.“

Und bis heute ist Gisela Rockola mit ihrer Stiftung aktiv … am 17. Dezember 2015 gibt es Lesung mit der Gisela Schneeberger zu Gunsten der Stiftung.

RockolaStiftungDoch zurück in das Jahr 1964 … Diese Single ist insofern bemerkenswert, denn mit der A-Seite „Männer sind gefährlich“ (wenngleich sie nicht mal 2 Minuten lang ist), erleben wir textlich eine Seltenheit: In einem Schlager wird nicht die romantische Liebe gepriesen, sondern so mal generell von „den Männern“ gewarnt, denn „Männer sind gefährlich, denn Männer sind nicht ehrlich … ja, da sind sie alle gleich „ Übrigens ein recht flott gespielter Schlager, der einem durchau gefallen kann.

Auf der B-Seite folgt dann wieder die Versöhnung mit dem männlichen Geschlecht, denn „Wenn Du mir deine Liebe schenkst, geb ich sie nie mehr her“

GiselaMarell03Besetzung:
Gisela Marell
+
Orchester Leon Ardy

Gisela Marell, 1971

Gisela Marell, 1971

Titel:
01. Männer sind gefährlich (Joy/Ardy/Daniel) 1.44
02. Wenn Du mir deine Liebe schenkst (Diernhammer/Hertha) 2.16

LabelA

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Gisela Rockola, 2011

Gisela Rockola, 2011

Werner Biffar + und das Duo Frei-Ellersdorfer – Wiener Schmankerl (1964)

FrontCover1.jpgAllzu viel konnte ich über die Akteure dieser EP (die auf dem Cover ein wenig dreist als „Langspielplatte“ angepriesen wird) in Erfahrung bringen.

Das „Duo Frei-Ellersdorfer“ scheint tatsächlich aus Österreich zu kommen, während der Sänger Werner Biffar eigentlich aus München kam und auch ein paar volkstümliche Schallplatten für diverse Billig-Labels eingespielt hat.

Aber eigentlich war er ja wohl Geschäftsführer der Mech. Faßfabrik München (siehe Todesanzeige)

Und so verwundert es auch nicht, dass er mal ne Single mit dem Titel „Bier vom Fass“ veröffentlicht hat (der Produzent war Heinrich Frei, der auch auf dieser EP musiziert) … und das würde mich jetzt eigentlich zum sog. „Schäffler Tanz“ bringen … aber das geht nun wirklich zuweit.

Single.jpg

Zurück zu dieser Single:

Und natürlich werden hier Wiener Kostbarkeiten zelebriert, … mit ganz viel Lebensweisheiten der rührseligen Art, so wie man das halt kennt und und vermutlich werden noch heute im Grinzing solche Lieder aufgeführt … sehr zum Glück von weintrinkenden Touristen.

Klar, man kann und mag sich ein wenig amüsieren über diese Art von Liedern, und auch ich kann nun wahrlich nicht behaupten, dass dies nun die Musik meine Wahl ist, aber irgendwie finde ich diese schlichten Lieder auch irgendwie sympathisch …

Ach ja … kleine Labelkunde nebenbei: Das Billiglabel Baccarola war ein Sub-Label von Ariola.

Und: wer sich diese Scheibe anhören will, muss gewisse akustische Beeinträchtigungen billigend in Kauf nahmen .. .sorry !

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Besetzung:
Werner Biffar (vocals)
+
Duo Frei-Ellersdorfer:
Eduard Ellersdorfer (guitar)
Heinrich Frei (accordeon)

BackCover1.jpg

Titel:

01. Wiener Schmankerl (Teil 1) 5.29
01.01. Wien bleibt Wien (Schrammel)
01.02. Sechts Leutln (Domanick-Roll/Almeder)
01.03. ’s Lercherl von Hernals (Grünwald/Brammer/Ascher)
01.04. Wird schöne Maderln gebn (Gruber/Hornig)

02. Wiener Schmankerl (Teil 2) 5.38
02.01. Weana Drahrer (Schrammel)
02.02. Kleines Gspusi (Frei/Biffar)
02.03. Ja, mir san Weana Buam (Ellersdorfer/Biffar)
02.04. Wenn der Herrgott net will (Kapf/Arnold)
02.05. Aber gräbelt muß er sein (Rathauscher/Jelinek)

LabelB1

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Und jetzt werd´s g´mütli

Thomas Fritsch – Heimliche Romanzen (1964)

FrontCover1Auch Thomas Fritsch gehörte zur jenen Schar von Schauspielern, die glaubten, auch als Sänger Karriere zu machen …

Thomas Fritsch ist der Sohn des Schauspielers Willy Fritsch und der Tänzerin und Schauspielerin Dinah Grace (eigentl. Ilse Schmidt). Bei Kriegsende flüchtete die Familie nach Hamburg, wo Fritsch nach der Mittleren Reife bei Eduard Marks, dem Leiter der Schauspielklasse der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg studierte, ferner noch Gesang- und Ballettunterricht nahm. Es war Gustaf Gründgens, der dem damals 16-Jährigen zu einer Schauspielkarriere riet. Fritsch hatte sein Debüt 1963 am Stadttheater Heidelberg, 1965 wurde er am Frankfurter „Kleinen Theater am Zoo“ engagiert.

Noch während der Schauspielschule wurde Fritsch für den Film entdeckt. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen Julia, Du bist zauberhaft, Das schwarz-weiß-rote Himmelbett und Das große Liebesspiel. Er spielte an der Seite der damals bekanntesten Filmschauspielerinnen wie Lili Palmer, Hildegard Knef, Daliah Lavi, Marie Versini etc. Mit seinem berühmten Vater stand er dreimal vor der Kamera: Das gibt’s doch zweimal, Andere Zeiten – andere Sitten und in dem Spielfilm Das hab ich von Papa gelernt.

Auch als Schlagersänger versuchte er sich und zierte in den 1960er Jahren als Teenager-Idol mehrmals das Cover der Jugendzeitschrift Bravo, beispielsweise 1964 (Nr. 7), 1964 (Nr. 52), 1965 (Nr. 14) und 1966 (Nr. 6). Mehrfach arbeitete er mit der Liedermacherin Suzanne Doucet zusammen, mit der er befreundet ist.

In späteren Jahren profilierte er sich immer mehr als ernstzunehmender Theaterschauspieler.

BunteNeben seinen Tätigkeiten am Theater (z. B. im Stück Vabanque mit Karin Eickelbaum) und im Fernsehen arbeitet Fritsch auch als Synchronsprecher. So sprach er unter anderem Russell Crowe (Gladiator, Master & Commander – Bis ans Ende der Welt, Proof of Life), Jeremy Irons (Stirb langsam – Jetzt erst recht, Königreich der Himmel, Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter), Aslan (Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia, Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia und Die Chroniken von Narnia: Die Reise auf der Morgenröte), Charles Shaughnessy (Die Nanny) und Edward James Olmos (Battlestar Galactica). Des Weiteren wirkte er in den deutschen Fassungen einer Reihe bekannter Disney-Zeichentrickfilme mit, darunter Der König der Löwen und Findet Nemo. Er spricht in der South-Park-Folge „Die Russell-Crowe-Show“ die Zeichentrickfigur von Russell Crowe. Seine wohl bekannteste Rolle ist die des Diego in Ice Age, Ice Age 2: Jetzt taut’s, Ice Age 3: Die Dinosaurier sind los und in Ice Age 4 – Voll verschoben.

Zudem ist Fritsch regelmäßig als Hörspielsprecher tätig. Seit 2002 spricht er den Erzähler (als Nachfolger des 2001 verstorbenen Matthias Fuchs) in der Hörspielreihe Die drei Fragezeichen (Zwischenzeitlich: Die Dr3i). Diese Rolle sprach er vor 12.000 Zuschauern bei dem Live-Auftritt „Superpapagei 2004“. In der Zeichentrickadaption des Michael-Ende-Klassikers Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer sprach er die Rolle des Lukas. In der deutschen Fassung des Computerspiels Civilization IV wirkte er ebenfalls mit; er spricht jene Texte, die im Original von Leonard Nimoy gelesen werden. In der NDR-Reihe „Die Mafia“ war er als Sprecher tätig. 2007 war Fritsch in der ProSieben/ORF-Märchenstunde als Geschichtenerzähler zu sehen. Seit 2008 spielt er in der ZDF-TV-Serie Meine wunderbare Familie die Rolle des Peter Engelmann.

Thomas Fritsch lebt in München und auf der griechischen Insel Mykonos. Er engagiert sich aktiv im Tierschutz. (Quelle: wikipedia)

Also, als Schauspieler in seinen späteren Jahren fand ich ihn weitaus beeindruckender … Dennoch diese kleine EP ist eine kleine und nett gemeinte Erinnerung an jene Jahre, als die Schlagerwelt so manchen Backfisch verzauberte … und da kann man schon ein mal klangliche Deformationen in Kauf nehmen …

Autogrammkarte

Besetzung:
Thomas Fritsch (vocals)
+
Orchester Johannes Fehring (01.)
Orchester Max Greger (02.)
Orchester Werner Scharfenberger (03 + 04.)

BackCover1

Titel:
01. Ich weiss seit heut´ so viel von Dir (Westgard/Bader) 2.11
02. Wunderschönes Mädchen (Niessen/Relin) 2.05
03. Heimliche Romanzen (Scharfenberger/Feltz) 2.27
04. Warum bleibt Du nicht (Scharfenberger/Moesser) 2.17

LabelA

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Verschiedene Interpreten – Musik für Millionen – Eine musikalische Reise um die Welt (1964)

FrontCover1Die gute alte „Fernsehlotterie“ (früher hiess sie ja „Ein Platz an der Sonne“) … :

Die Deutsche Fernsehlotterie hat ihre Wurzeln in der Zeit der Berliner Blockade von 1948. Damals flogen die sogenannten Rosinenbomber der Alliierten, später dann die drei Fluggesellschaften PanAm, Air France und British European Airways Kinder aus dem isolierten West-Berlin nach Westdeutschland aus, damit diese dort ein paar erholsame Ferienwochen auf dem Lande unter dem Motto Ein Platz an der Sonne erleben konnten.

Das Motto ist auch als Maxime des deutschen Kolonialismus des ausgehenden 19. Jahrhunderts bekannt. Der damalige deutsche Staatssekretär des Auswärtigen Amtes, Bernhard von Bülow, erklärte am 6. Dezember 1897, die Deutschen verlangten auch einen „Platz an der Sonne“ wie die anderen europäischen Kolonialmächte.

Ab 1956 wurde diese Hilfsaktion vom Ersten Deutschen Fernsehen unterstützt, indem die Losziehung erstmals am 28. April unter dem Motto Ferienplätze für Berliner Kinder im noch jungen Medium Fernsehen übertragen wurde. Dies war die Geburtsstunde der ARD-Fernsehlotterie. Als ihr Gründervater gilt Jochen Richert, damals Pressesprecher des Hilfswerks Berlin. Von ihm stammt auch der Slogan der Ziehung „Mit 5 Mark sind Sie dabei“. Beteiligt an der Entstehung der Fernsehlotterie waren darüber hinaus Ruprecht Essberger und Volker Starke. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Theodor Heuss spielte die Fernsehlotterie unter dem Titel Die Glückskarosse im Jahr 1959 umgerechnet 1,8 Millionen Euro für die Deutsche Künstlerhilfe ein.

Aufgrund der ständig wachsenden Beliebtheit und des Erfolgs der Lotterie wurde 1960 die Deutsche Fernsehlotterie GmbH gegründet, die auf gemeinnütziger Basis seither die Fernsehlotterie organisiert. Nachdem anfänglich vor allem Kindern geholfen wurde, dehnte man die Empfängergruppe ab 1959 auch auf kranke und ältere Menschen aus.

Im Jahr 1961 wurde die damals größte Lostrommel der Welt, der sogenannte Glückswirbel in Betrieb genommen. Es wurden bei einem Umsatz von rund 14 Mio. DM rund 2,8 Mio. Teilnehmer gezählt. (Quelle: wikipedia)

HeidiBrühl1963

Heidi Brühl wirbt für die Fernsehlotterie (1963)

Und im Jahre 1964 liess sich der Konzern Philips nicht lumpen und veröffentlichte eine „Philips-Sonderproduktion zur Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“. Um diese Langspielplatte allerdings zu erhalten, musste man dem Händler eine Einzahlung für die Fernsehlotterie nachwweisen (ganz schön perfide, im Jahr 2014 geht das einfacher *zwinker*).

Damals kam der „Reinerlös“ dieser Schallplatte der Stiftung „Hilfswerk Berlin“ zugute.  Na bitte … Wer will denn da meckern !

Musikalisch ist die LP ziemlich spannend, aufschlußreich und interessant – denn: zeigte sie uns damals doch, welch spannende Msuik es auserhalb unserer Breitengraden gab … und wer´s nicht glauben mag … soll einfach mal reinhören !

Von daher ist diese „Sonderproduktion“ eine echte Bereicherung !

BackCover1

Titel:
01. Orchester Erwin Lehn & Die Jankowski-Singers: Ungarisches Mädel (Abraham) 2.34
02. Heidi Brühl + Chor und Orchester des „Theater Des Westens“: Hernandos Hideaway (Adler/Leader/Rumpf/Ross/Siegel) 2.31
03. Edi von Csoka mit seinem Zigeunerorchester:  Königs-Hora (Traditional) 1.54
04. Esther & Abi Ofarim: Viva la Feria () 1.46
05.  Roy Etzel  & Orchester Gert Wilden:  Non Ho L’Eta (Panzeri/Nisa) 2.59
06. Nana Mouskouri & Orchester Jakobus Dentjos: To Fegari Ine Kokkino (Der rosarote Mond) (Hadjidakis) 2.13
07. Gerhard Wendland & Orchester Heinz Alisch: Wenn der Herrgott will (Schwabach/Jary) 2.34
08.  Jan Maaten: La Paloma (Yradier) 2.13
09. Bill Justis und sein Orchester: Java (Toussiun7Tyler/Friday) 1.56
10.  Robert Trehy + Orchester des „Theater des Westens“: Wundervoll ist dieser Morgen (Oh, What A Beautiful Morning) (Hammerstein II/Rodgers/Storch) 2.33
11.  Pete Drake & his Talking Guitars: Sleep Walk (Farina/Johnny/Santo) 2.21
12.  Robert  Cocoi mit Bill Ador und sein Orchester: Je Serais Mieux Chez Moi (Dills/Gérald/Tillis) 3.09
13.  Tango-Orchester Malando: Ole Guapa (Malando) 3.03
14.  Luis Alberto del Parana und sein Trio Los Paraguayos mit Orchester: Perfidia (Warum ist Liebe nichts als Illusion?) (Domingues/Heagney/Cugat) 3.27
15.  Violetta Ferrari + Harald Juhnke + Orchester der „Komödie“, Berlin:  Du brauchst gar nichts zu sagen (Breffort/Bernhardt/Monnot) 2.24
16.  Chor + Orchester der Air Force, Hilversum: Eurovisions-Marsch (Coupertin) 3.00

LabelA1

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Werbeplakate60erJahre

Werbeplakate aus den Jahren 1963 und 1967

Esther & Abi Ofarim – Melodie einer Nacht (1965)

FrontCover1Seit geraumer Zeit stapeln sich meine Esther & Abi Ofarim LP´s und warten geduldig darauf, dass sie hier auch mal Erwähnung finden. Nun aber ist es soweit:

Esther & Abi Ofarim waren ein israelisches Gesangsduo, das in den 1960er Jahren international bekannt war.

Ester Zaied lernte Ende der 1950er Jahre Abraham Reichstadt kennen. Beide traten in Israel mit folkloristischen Titeln unter dem Künstlernamen „Ofarim“, was so viel wie „Rehkitz“ bedeutet, auf. 1961 heirateten die beiden und nannten sich dann Esther und Abi Ofarim. Esther war auch als Schauspielerin tätig und trat u.a. in dem Film Exodus auf – im Abspann wird sie als Esther Reichstadt genannt. Nach ihrem Erfolg beim Eurovision Song Contest 1963 in Großbritannien, bei dem Esther für die Schweiz mit dem Titel T’en Va Pas den 2. Platz belegte, wurde das Paar auch international bekannt. In Deutschland war Esther zuerst als Solistin erfolgreich mit Melodie einer Nacht (Platz 39 im August 1963) und Morgen ist alles vorüber (Platz 23 im Februar 1964). Danach nahmen sie Schallplatten in mehreren Sprachen auf und wurden zu einem der erfolgreichsten Gesangsduos der 1960er Jahre.

Esther + Abi Ofarim (1963)

1964 nahm das Duo bei den Deutschen Schlager-Festspielen in Baden-Baden teil. Ihr Titel Schönes Mädchen erreichte einen beachtlichen 4. Platz. Im selben Jahr hatten sie im deutschsprachigen Raum einen Hit mit Morgen ist alles vorüber. Weitere Hits folgten, bei denen Abi ab 1966 auch selbst für die Produktion verantwortlich war. (Quelle: wikipedia)

Mit „Melodie einer Nacht“ gelang Esther Ofarim 1963 erstmals der Einstieg in die deutschen Bestsellerlisten. Die gleichnamige Langspielplatte, die 1965 erschien, enthält auch einige Aufnahmen, bei denen die Sängerin von ihrem Ehemann Abi gesanglich und musikalisch begleitet wird.

Europaweit auf sich aufmerksam machte die Interpretin aus Israel, als sie 1963 für die Schweiz am Grand Prix d´Eurovision teilnahm und den zweiten Platz belegte. Ihr Wettbewerbsbeitrag „T´en vas pas“ wurde anschließend in deutscher Sprache als „Melodie einer Nacht“ veröffentlicht.

Erst 1962 waren die Ofarims, die Ende 1959 geheiratet hatten, von Tel Aviv nach Europa gekommen und hatten ihr Domizil in Genf aufgeschlagen. Bis dahin galten sie in erster Linie als Folklore-Duo, doch dann gewann Esther als Solistin den Schweizer Vorentscheid zum Eurovision Song Contest und ihre Teilnahme an dem internationalen Gesangswettbewerb war zugleich ihr Einstieg ins Pop- und Schlagergeschäft. Der erfolgreiche Filmkomponist und Produzent Peter Thomas übernahm ihre künstlerische Betreuung und stellte sie zunächst weiterhin als Solistin in den Vordergrund. Doch weil die Ofarims – vor allem auf der Bühne – als Duo einfach perfekt harmonierten und sich ihnen künstlerisch auch weitaus mehr Möglichkeiten boten, wurde Abi später bei den Plattenproduktionen mit einbezogen.

DieOfarimsBei der vorliegenden Langspielplatte richtet sich der Fokus allerdings etwas mehr auf Esther Ofarim. Es handelt sich bei den Aufnahmen um die schönsten Lieder einer Fernsehshow, die ebenfalls unter dem Titel „Melodie einer Nacht“ ausgestrahlt wurde. Das verrät der Text auf der Rückseite der Plattenhülle. Den überwiegenden Teil des Repertoires bilden die Single-Produktionen der israelischen Sängerin aus den Jahren 1963/64, wobei die Lieder größtenteils aus der Feder von Peter Thomas stammen. Dazu gehört „Das ist meine Liebe“, die Titelmelodie des Films „Es war mir ein Vergnügen“, in dem die Interpretin auch die Hauptrolle spielte. Eine zweite Hit-Notierung gelang ihr 1964 mit der Werner-Scharfenberger-Komposition „Morgen ist alles vorüber“, die hier ebenfalls zu hören ist. Im selben Jahr nahmen Esther & Abi Ofarim an den Deutschen Schlagerfestspielen in Baden-Baden teil. Mit „Schönes Mädchen“ erreichten sie einen ehrenvollen vierten Platz.
Folklore – Spezialität der Ofarims

Neben den überwiegend chansonhaften Schlagern enthält die Zusammenstellung auch einige folkloristische Aufnahmen: den temperamentvollen spanischen Song „Viva la feria“, das jiddische Lied „Adama Adamati“ oder den englisch gesungenen Titel „Cha Cha Ballahoo“. Typisch für diese Beiträge ist, dass Abi Ofarim mit seinem Gitarrenspiel die musikalische Begleitung beisteuert. Auf dem amerikanischen Evergreen „Cottonfields“ basiert das Stück „Wenn ich bei dir sein kann“. Allerdings ist das Original in der neuen Bearbeitung nicht auf Anhieb zu erkennen. Durch ihre besondere Art der Interpretation gelingt es den Ofarims, die Grenzen zwischen Schlager, Pop, Chanson und Folklore aufzuheben.

Esther & Abi waren damals Stammgäste auf den bundesdeutschen Fernsehbildschirmen. Bei ihren Auftritten und Tourneen wurden sie vom Publikum gefeiert und selbst die Fachleute sparten nicht mit Superlativen. Besonders die künstlerische Ausdruckskraft Esther Ofarims wurde immer wieder hervorgehoben. Auch der bereits erwähnte Text, der sich auf der Plattenhülle befindet, singt ein wahres Loblied auf die Interpretin, in dem sogar ein Hauch Poesie mitschwingt. So heißt es u.a.: „Sie ist eine Ton-Malerin, zahllos die Farben auf ihrer Palette“ oder „Zärtlich wie die Nacht ist ihre Stimme, aber sie kann auch wild sein, bangend, hoffend, sehnsuchtsvoll und anheimelnd.“

DieOfarims2

In etwas anderer Aufmachung und mit leicht abgewandelter Songauswahl wurde das Album, das bei uns monatelang in den LP-Charts notiert war, 1966 von Amiga in der DDR herausgebracht. Für eine Single wurden dort die Titel „Wenn ich bei dir sein kann“ und „Cha Cha Ballahoo“ ausgekoppelt. (WDR 4 Schallplattenbar)

Ich denke mal, „die Ofarims“ haben uns Deutschen schon ein wenig die Ohren geöffnet und zwar nicht durch ein trunkene Fernwehmusik, sondern durch extrem stilsichere Interpratationen von Folklore-Songs und Chansons aus aller Welt …

Für mich ein ganz und gar großartiger Höhepunkt „Dirty Old Town“ von dem britischem Folksänger Ewan MacColl (eigentlich: James Henry Miller), der dieses Lied bereits 1949 komponierte und das dann vonden „Dubliners“ populär gemacht wurde.

Bei dieser LP könnte man glatt auf den Gedanken kommen, dass diese Aufnahmen im Laufe der Jahre reifen, wie es eben auch bei einem guter altem Whisky der Fall ist.

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Die Amiga Ausgabe

Besetzung:
Abi Ofarim (guitar, vocals)
Esther Ofarim (vocals)
+
Orchester Peter Thomas

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Titel:
01. Das ist meine Liebe (Thomas/Rotter/Jacobi) 2.29
02. Dirty Old Town (McColl/Lach) 2.37
03. Komm doch zu mir (D’Ardario/Charles/Schwenn) 2.39
04. Komm, leg deinen Arm um mich (Thomas/Schwenn) 2.13
05. Cha Cha Ballahoo (Minkoff/Hellerman) 2.33
06. Mein Weg nach Haus (Traditional) 2.08
07. Bonjour l’amour (Scharfenberger/Busch) 2.42
08. Schönes Mädchen (v.d. Dovenmühle/Berlipp) 2.02
09. Adama Adamati (Pen/Zaira) 1.54
10. Morgen ist alles vorüber (Scharfenberger /Busch) 2.32
11. Du bist so weit von mir (Thomas/Hertha) 2.33
12. Viva la feria (Traditional) 1.49
13. Wenn ich bei dir sein kann (Traditional/Blecher) 2.31
14. Melodie einer Nacht (Voumard/Gardar/Tiri) 2.31

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Leonard Bernstein – Bernstein-Rossini-Festival (1964)

FrontCover1.JPGMit der Veröffentlichung dieses prachtvollen Albums wollte man damals wohl zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen:

Zum einen ging es wohl um Leonard Bernstein:

Leonard „Lenny“ Bernstein (* als Louis Bernstein am 25. August 1918 in Lawrence, Massachusetts; † 14. Oktober 1990 in New York City, New York) war ein US-amerikanischer Komponist, Dirigent und Pianist.

Und was für einer:
Er war Komponist, Entertainer und Politiker – Leonard Bernstein konnte viele Felder gleichzeitig bespielen, sagte der Historiker Sven Oliver Müller im Dlf. Der verstorbene US-Dirigent sei eine „super Projektionsfläche für ein großes internationales Publikum“ gewesen, darin habe auch die Quelle für sein Charisma gelegen. (Quelle: deutschlandfunk.de).

Zum anderen ging es wohl auch darum, die Stereophonie zu puhen, denn auf der Rückseite kann man dann fast marktschreierisch folgendes lesen:

„Eine Stereo-Demonsration sprühender Virtusiotät“

Auh auf der Vorderseite der Hülle bediente man sich eines etwas sperrigen Textes:

„Leonard Bernstein und die New Yorker Philharmoniker geben sich die Ehre zu einem musikalischem Galadiner einzuladen.“

Leonard Bernstein

Leonard Bernstein

Nun ja, und dafür wurden dann Kompositionen von Gioacchino Rossini ausgesucht;

Gioachino Antonio Rossini (auch Gioacchino) (* 29. Februar 1792 in Pesaro, Kirchenstaat, heute Marken; † 13. November 1868 in Passy, Paris) war ein italienischer Komponist. Er gilt als einer der bedeutendsten Opernkomponisten des Belcanto; seine Opern Il barbiere di Siviglia („Der Barbier von Sevilla“), L’italiana in Algeri („Die Italienerin in Algier“) und La Cenerentola („Aschenputtel“) gehören weltweit zum Standardrepertoire der Opernhäuser. (Quelle: wikipedia)

Gioacchino Rossini

Gioacchino Rossini

Nun, wir hören hier nun wahrlich eine sprühende Musik, funkelnd und voller Dynamik und ich wusste bis dato gar nicht verdammt gut der Gioacchino Rossini komponieren konnte … Kurz und schmerzlos: Ein Feuerwerk !

BackCover1.JPG

Besetzung:
New York Philharmoniker unter der Leitung von Leonard Bernstein
+
Harold Gomberg (oboe bei 05.)

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Titel:
01. Italienerin in Algier (Overtüre) 6.55
02. Barbier von Sevilla (Overtüre) 7.34
04. Seidene Leiter (Overtüre) 6.07
05. Diebische Elster (Overtüre) 6.52
06. Semiramis (Overtüre) 14.29

LabelB1

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