Das gibt's gerade kostenlos: Voodoo, coole Programmierer und Karambolagen im All

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Von einer zauberhaften Band aus Amsterdam bis zu einer Satire auf die "Lügenpresse" - wir verraten, was in den App-Stores und Mediatheken gerade gut und gratis ist. Manches ist nur für kurze Zeit verfügbar.

Die Müllsammlerin: "Mädchengeschichten" auf 3sat

Zu Zin Moe in Thailand: Doku von Carolin Röckelein und Karin Dürr Zur Großansicht
3sat

Zu Zin Moe in Thailand: Doku von Carolin Röckelein und Karin Dürr

Zu Zin Moe lebt auf einer Müllkippe in Thailand. Das 17-jährige Mädchen klettert durch die meterhohen Haufen aus Papier, Plastik und Gummi und sammelt alles, was sich verkaufen lässt. In der Dokumentation "Der Müll und das Mädchen" gibt es keinen Sprechertext. Zu Zin Moe selbst erzählt ihre Geschichte aus dem Off mit deutschen Untertiteln. Geduldig begleitet die Kamera Zu Zin Moe, manchmal sind nur der Wind und ihre raschelnden Schritte im Müll zu hören.

Der Film gehört zur Reihe "Mädchengeschichten" mit Porträts von 17-jährigen Frauen aus der ganzen Welt. In der 3sat-Mediathek sind seit dieser Woche fünf neue Episoden verfügbar, darunter die Porträts von Lora aus Bulgarien und Meliha aus Bosnien-Herzegowina.

Pixel-Karambolage: "Wheel & Deal" auf iTunes

Ein Hauch von Rosa: Screenshot von "Wheel & Deal" Zur Großansicht

Ein Hauch von Rosa: Screenshot von "Wheel & Deal"

Wenn bei "Wheel & Deal" ein Auto explodiert, wird es zu bunten Pixeln. In der iOS-App kurvt der Spieler mit einem rosafarbenen Wagen durch den Weltraum und feuert mit Lichtkugeln auf Polizeiautos. Wer zu lange an der selben Stelle bleibt, wird gerammt bis zur Pixel-Explosion. "Wheel & Deal" ist im Stil alter Konsolenspiele gehalten. Der Nutzer beobachtet die Spielumgebung aus der Vogelperspektive und kann sein Auto mit Fingertippen nach rechts und links steuern.

Liebevolle Pixel-Optik gibt es auch beim Jump'n'Run-Spiel "Trambo" vom selben Entwickler. Beide Apps waren bislang kostenpflichtig und sind jetzt gratis auf iTunes verfügbar - ohne Werbung und In-App-Käufe, wie der Entwickler auf Twitter versichert.

"Go_Geek": Dokureihe über junge Programmierer

Dima Emmerich: Hat den Kameraball "Panono" programmiert Zur Großansicht
ARD

Dima Emmerich: Hat den Kameraball "Panono" programmiert

Was sind das für Leute, die Algorithmen entwickeln, um automatisch die schönsten Bilder im Internet zu finden? Oder die einen Kameraball entwerfen, der aus der Luft Panorama-Fotos schießt? Das beantwortet die Dokureihe "Go_Geek" mit Porträts von jungen Programmierern aus Berlin. Drei von sechs Folgen sind schon auf der Website des ARD-Digitalsenders EinsPlus zu sehen, drei weitere kommen ab Dienstag.

Bei "Go_Geek" wackelt die Kamera, der Infotext wird mit Tastaturgeklapper eingeblendet. Im Hintergrund spielt ein Party-Soundtrack aus dem Synthesizer. Manchmal werden Filmschnipsel für nur eine Sekunde hart dazwischen geschnitten - wie beispielsweise Szenen aus einem Retro-Game. All das soll zeigen, dass die Programmierer in Berlin extrem cool drauf sind. Nur der Sprechertext kann damit nicht immer mithalten. Sätze wie "Ryan fühlt sich eben komplett zu Hause in der Welt der Nullen und Einsen" sind dann nicht mehr so trendy.

Voodoo aus Amsterdam: Neues Album von My Baby

Mystisch: Albumcover von "Shemanaid" Zur Großansicht

Mystisch: Albumcover von "Shemanaid"

Ihren Hörern versprechen sie eine "Voodoo Trance", einige Lieder haben mystische Titel wie "Meet Me at the Wishing Well". Ihren Stil verortet die Band My Baby zwischen Rock, Soul und Blues. Die drei Musiker aus den Niederlanden und Neuseeland veröffentlichen am 13. März ihr zweites Album, schon jetzt ist "Shemanaid" auf der niederländischen Website "3voor12" kostenlos in voller Länge zu hören.

Schnell und tanzbar sind Stücke wie "Seeing Red" und "Uprise", dagegen klingt "The Doors of Your Mind" ein wenig nach Nora Jones. Einige teils ältere Musikvideos hat die Band auf ihrer Website eingebettet.

"Quote oder Tote": WDR-Mediensatire zum Scrollen

Lokalreporter: Boris Pietsch als Meik Welby Zur Großansicht
WDR

Lokalreporter: Boris Pietsch als Meik Welby

"Die Lügenpresse hat endlich ein Gesicht: Meik Welby!" So eröffnet der WDR sein Scrollytelling über einen bestechlichen Lokalreporter. Mit dem Mausrad navigiert sich der Zuschauer durch Bilder, Texte und Videos. In der neuesten Episode "Quote oder Tote" will Welby einen spektakulären Fernsehbeitrag über einen Mann machen, zu dem es eigentlich nichts zu erzählen gibt.

"Welbys Welt" ist eine Mischung aus Satire, Medienkritik und Trash. An manchen Stellen erinnert die Serie an "Bravo"-Fotostorys von früher. "Frida liegt im Bett. Sie hört Musik und schmachtet Richtung Poster", ist beispielsweise neben einem Bild von Welbys Kollegin Frida zu lesen. Einige Redewendungen wie "Fick dich, Welby!" klingen jugendlich, andere wie "Mr. Nullachtfuffzehn" oder "Pillepalle" dagegen ziemlich angestaubt.

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