Videospiel über Kim Jong Un: Kickstarter-Kampagne nach Hackerangriff gestoppt

Indie-Spiel "Glorious Leader!": Kim Jong Un gegen die US-Armee Zur Großansicht
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Indie-Spiel "Glorious Leader!": Kim Jong Un gegen die US-Armee

Kim Jong Un als Held eines Actionspiels? Diesem Satire-Projekt droht möglicherweise das Aus. Die verantwortliche Softwarefirma Moneyhorse berichtet, gehackt worden zu sein und hat eine Online-Finanzierungsaktion gestoppt.

Die Softwarefirma Moneyhorse hat eine Finanzierungskampagne für das Spiel "Glorious Leader!" gestoppt. Es sei an der Zeit, "die Hingabe zum Projekt zu überdenken", heißt es in einer Stellungnahme bei Kickstarter. Die Ankündigung des Actionspiels in Retro-Optik hatte im Frühjahr 2014 Schlagzeilen gemacht, da man darin den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un steuern sollte. Das Spiel sei "eine epische Geschichte über den Triumph von Kim Jong Un über die komplette US-Armee", hieß es auf der Moneyhorse-Website, die momentan nicht zu erreichen ist.

Mit der Kickstarter-Kampagne sollten 55.000 Dollar für das Spiel gesammelt werden, zunächst kamen aber nur knapp 16.000 Dollar zusammen.

In einem Update zur Kampagne schrieb Moneyhorse vergangene Woche, das Unternehmen sei über die Weihnachtstage Ziel eines Hackerangriffs geworden. Die Hacker hätten Daten zerstört, die zu "Glorious Leader!" und weiteren Projekten gehörten. Außerdem hätten sie das Entwicklerteam von seinen Computern und der eigenen Website ausgesperrt. Da parallel die Kickstarter-Kampagne lief, hätte das Timing nicht schlechter sein können.

Das Team glaubt nach Angaben der "BBC", dass der Hackerangriff von der Attacke auf Sony inspiriert sei. Laut einer weiteren Stellungnahme sind sich die Entwickler sicher, dass "Amateure" hinter dem Angriff stecken. Es gebe keinen Grund zur Annahme, dass die Gruppe Guardians of Peace (die sich zum Sony-Hack bekannt hatte) oder irgendjemand, der mit Nordkorea zu tun habe, hinter den Angriffen steckt.

Vergangenen Mai hatten die Entwickler ein Vorschauvideo zu ihrem Spiel ins Netz gestellt. Moneyhorse-Geschäftsführer Jeff Miller hatte damals berichtet, er sei überrascht gewesen, dass sein Team kaum negatives Feedback bekommen habe. Dem "Guardian" sagte Miller, dass man vorhabe, "sich vorsichtig auf der satirischen Linie zu bewegen, ohne als Fürsprecher des Regimes zu gelten". Man erwarte aber nicht, dass das Spiel allen gefalle.

mbö

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insgesamt 3 Beiträge
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1. Wer's glaubt
fade0ff 13.01.2015
Die Kampagne lief von Anfang an sehr schlecht. Vermutlich wurde sie überstürzt gestartet, um von den Berichten über "The Interview" usw. zu profitieren. Die Website der Programmierer war zu diesem Zeitpunkt nur ein Template. Als klar war, daß es den Bach runtergeht, war plötzlich von Hackerangriffen die Rede. So schlecht wie die Kampagne lief, war aber ein Angriff aber kaum lohnenswert. Und wenn überhaupt auf Kickstarter, nicht auf die Privatrechner. Und dann sollen wir glauben, daß es keinerlei Backups gab und man während der ersten acht Tage der Kampagne nicht einmal von dem Rechner eines Kumpels oder aus einem Internetcafe ein Update nachreichen konnte. Sorry, aber das riecht alles nach faulen Ausreden für eine schlecht gemachte und mies gelaufene Kampagne.
2. Völliger Schwachsinn
metalslug 14.01.2015
Kann mich dem ersten Poster nur anschließen. Die wollen den Hype nur nutzen und etwas Kohle reinspülen. Das Spiel gefällt mir übrigens sehr gut. Aber vorsicht, es ist von Kim's Trojaner verseucht: Einmal durchgezockt, saugt es euch das Hirn per WLAN aus.
3. Ich finde das Spiel witzig...
Big_Jim 14.01.2015
Erinnert mich an Rambo für den NES. Und realistisch muss so ein Spiel wohl kaum sein. Ich würde gerne mal als Kim einen kompletten US-Stützpunkt dem Erdboden gleich machen. Klingt lustig.
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