"Charlie Hebdo" : Marokko verbietet Zeitungen mit Mohammed-Karikaturen

Ausländische Medien mit Zeichnungen von "Charlie Hebdo" dürfen in Marokko nicht verkauft werden. Die Regierung hatte den Pariser Trauermarsch boykottiert.

Marokko hat die Verbreitung von Charlie-Hebdo-Karikaturen des Propheten Mohammed verboten. Ausgaben ausländischer Zeitungen und Zeitschriften, die solche Zeichnungen aus Solidarität mit den Terroropfern von Paris zeigen, dürfen in dem nordafrikanischen Land nicht verkauft werden, teilte das Kommunikationsministerium mit.

Die Weiterverbreitung der Karikaturen habe nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, sondern schüre Hass gegen den Islam und die Muslime, lautet die Begründung. Marokkos Kommunikationsministerium hat das Recht, den Import von Publikationen zu untersagen, die dem Islam, der Monarchie, der territorialen Integrität des Landes, der öffentlichen Ordnung oder dem König schaden.

Am Sonntag war der marokkanische Außenminister Salaheddine Mezouar zwar nach Paris gekommen. Er boykottierte aber den Trauermarsch, weil dort "gotteslästerliche Karikaturen" gegen den Propheten Mohammed gezeigt wurden. Die marokkanische Delegation habe stattdessen im Élysée-Palast ihr Beileid zum Ausdruck gebracht. 

Beim Angriff auf die Satirezeitung Charlie Hebdo, die wegen ihrer Mohammed-Karikaturen von Islamisten gehasst wird, waren am Mittwoch in Paris zwölf Menschen getötet worden. Insgesamt töteten Terroristen bei den Anschlägen in Frankreich in der vergangenen Woche 17 Menschen. Bei dem Millionenmarsch in Paris für die Opfer waren auch Staats- und Regierungschefs aus rund 50 Ländern vertreten.

Voriger Artikel "Charlie-Hebdo"-Gedenken Netanjahu soll sich selbst nach Paris eingeladen haben Nächster Artikel Hooligans Die Pegida-Miliz aus dem Stadion
Verlagsangebot

Entdecken Sie mehr.

Lernen Sie DIE ZEIT 4 Wochen lang im Digital-Paket zum Probepreis kennen.

Hier testen

Kommentare

43 Kommentare Seite 1 von 5 Kommentieren

Soweit ich weiß

ist es im Islam verboten, Mohammed überhaupt abzubilden. Das ist halt eine Lästerung. Ich weiß nicht, warum der arrogante Westen nicht mal Milde und Großzügigkeit gegenüber anderen walten lassen kann. Aber das ist halt die Politik des Stärkeren. Eine Meinungsfreiheit, die dazu missbraucht wird, um andere Menschen zu erniedrigen und zu ihrer Unterdrückung aufzurufen, hat mit Freiheit nichts mehr zu tun! Wie wäre es mit mehr Toleranz gegenüber Andersdenkenden? Aber das ist hier mittlerweile ein Wort, dass nur bestimmte Menschen einfordern dürfen.