Panorama

Auszeichnungen

12.01.15

Das sind die strahlenden Gewinner der Golden Globes

Die Golden Globes sind eine Treffen der Hollywood-Größen. Preise werden nicht nur an Kino-, sondern auch an TV-Produktionen vergeben. Dreimal räumte "Boyhood" ab – ein anderer Film enttäuschte.

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Das Langzeitprojekt "Boyhood" hat überraschend bei den Golden Globes in Los Angeles abgeräumt. Der Film über einen aufwachsenden Jungen und seine Familie bekam den Preis für das beste Drama, die beste Regie und die beste weibliche Nebenrolle. Die als Favorit gehandelte Satire "Birdman" bekam zwei Preise. Die Show stand unter dem Zeichen der Anschläge in Paris, zahlreiche Künstler äußerten sich solidarisch.

"Boyhood" wurde über einen Zeitraum von zwölf Jahren mit denselben Schauspielern gedreht und erzählt die Geschichte eines Jungen und seiner Schwester, die erwachsen werden. Richard Linklater erhielt den Preis für die beste Regie. "Das war ein sehr persönlicher Film für mich", sagte er. "Es bedeutet mir sehr viel, dass die Menschen ihn gesehen haben." Die Schauspielerin Patricia Arquette, die in "Boyhood" die Mutter der Kinder spielt, wurde als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.

Die Satire "Birdman", mit sieben Nominierungen eigentlich der Favorit des Abends, bekam letztlich zwei Golden Globes. So ging der Preis für den besten Schauspieler in einer Komödie an Michael Keaton, außerdem gewann "Birdman" den Preis für das beste Drehbuch. In dem Film geht es um einen Superhelden-Darsteller, der seine Karriere am Theater wiederbeleben will.

Als bester Schauspieler in einem Drama wurde Eddie Redmayne für seine Rolle des Physikers Stephen Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit" geehrt. Julianne Moore gewann den Preis als beste Schauspielerin in einem Drama: Sie spielt in dem Film "Still Alice" eine Alzheimerkranke. Die Schauspielerin Amy Adams gewann den Golden Globe als beste Darstellerin in einem Musical oder einer Komödie für ihre Rolle in "Big Eyes". Ausgezeichnet wurde zudem "Grand Budapest Hotel" als beste Komödie, bester nicht-englischsprachiger Film wurde "Leviathan" aus Russland.

Bewegendes zur Meinungsfreiheit

Die Golden Globes werden vom Verband der Auslandspresse in Hollywood vergeben und gelten als wichtiges Stimmungsbarometer für die Oscar-Verleihung Ende Februar. Ausgezeichnet wurden in Los Angeles aber nicht nur Filme, sondern auch TV-Serien: Dabei gewann "The Affair" zwei Preise, darunter in der Kategorie beste Drama-Serie. Zur besten Komödie unter den Serien wurde "Transparent" gekürt.

Getragen wurde die Verleihung auch durch bewegende Worte zur Meinungsfreiheit. "Gemeinsam werden wir zusammenstehen gegen Jeden, der das Recht auf freie Meinungsäußerung unterdrückt", sagte der Chef des Verbands der Auslandspresse in Hollywood, Theo Kingma. Das gelte für jeden Ort der Welt, "von Nordkorea bis Paris". Kingma bezog sich damit nicht nur auf das islamistische Attentat auf die französische Satire-Zeitung "Charlie Hebdo", sondern auch auf den Hackerangriff auf den Filmkonzern Sony, der im Zusammenhang mit der Nordkorea-Satire "The Interview" stand.

Schauspieler George Clooney sprach angesichts der weltweiten Trauermärsche vom Sonntag von einem "außergewöhnlichen Tag". Millionen Menschen seien auf die Straße gegangen und hätten gezeigt, dass sie keine Angst hätten. "Je suis Charlie", sagte er anschließend in Anspielung auf das Attentat auf "Charlie Hebdo".

AFP/smb