#next alternate IFRAME: //www.googletagmanager.com/ns.html?id=GTM-MH96D5 Inhalt Anmelden * Politik * Gesellschaft * Wirtschaft * Kultur + Literatur + Film & TV + Musik + Kunst + Buchtipps: Leseperlen * Wissen * Digital * Studium + Uni-Leben + Hochschule + Uni-Rankings + Studiengänge + Studium-Interessentest * Karriere * Entdecken * Sport * Spiele * Mobilität * Hamburg * mehr + Politik + Gesellschaft + Wirtschaft + Kultur o Literatur o Film & TV o Musik o Kunst o Buchtipps: Leseperlen + Wissen + Digital + Studium o Uni-Leben o Hochschule o Uni-Rankings o Studiengänge o Studium-Interessentest + Karriere + Entdecken + Sport + Spiele + Mobilität + Hamburg * ZEITmagazin * E-Paper * Audio * Apps * Archiv * Abo * Shop * Akademie * Jobs * mehr + Urlaubsziele + Kulturveranstaltungen + Partnersuche + Immobilien + Automarkt * Urlaubsziele * Kulturveranstaltungen * Partnersuche * Immobilien * Automarkt suchen ____________________ (BUTTON) John Oliver : Was Penisfotos mit dem Patriot Act zu tun haben Der Comedy-Star John Oliver hat mit Edward Snowden über Nacktbilder und die NSA gesprochen. Es ist der Versuch, ein komplexes Thema, nun ja, anschaulich aufzubereiten. Von Eike Kühl, Patrick Beuth und Felix Stephan 7. April 2015, 14:12 Uhr 25 Kommentare John Oliver zeigt Edward Snowden Szenen einer Straßenbefragung. John Oliver zeigt Edward Snowden Szenen einer Straßenbefragung. © Screenshot/HBO Inhalt Auf einer Seite lesen 1. Seite 1 — Was Penisfotos mit dem Patriot Act zu tun haben 2. Seite 2 — Kongress verhindert mit schmutzigen Tricks eine echte Reform Plötzlich geht es um Penisse. Edward Snowden blickt unsicher durch die randlose Brille, doch der Comedian John Oliver lässt nicht locker. Den meisten Menschen ginge es doch nur um diese Frage: "Können die Geheimdienste meine Penisbilder sehen?" Snowdens Antwort ist eindeutig: Es gebe zwar kein Programm namens DICKPICS, aber natürlich könnten durch die Überwachungstechniken der NSA auch Nacktfotos von Bürgern im Netz abgegriffen werden. Anschließend erklärt Snowden am Beispiel einzelner NSA-Programme und deren gesetzlichen Grundlagen, wie das funktioniert. John Oliver hat sein Ziel erreicht. Für die jüngste Episode seiner Sendung Last Week Tonight with John Oliver ist er nach Moskau gereist, um den Whistleblower Edward Snowden zu interviewen. Zunächst geht es in dem Gespräch um die Probleme und ethischen Fragen beim Leaken geheimer Dokumente. Als Snowden anschließend über die Gefahren der NSA-Überwachung erzählen möchte, unterbricht ihn Oliver. Die Amerikaner gäben "einen Scheiß darauf", und Snowden könne vermutlich in seine Heimat zurückkehren, weil ihn ohnehin keiner erkenne. Das ist hart, aber nicht unbedingt falsch. Oliver hatte Menschen in New York gefragt, ob sie Edward Snowden kennen. Die meisten konnten mit dem Namen nichts anfangen, einige brachten ihn mit WikiLeaks in Verbindung. Auch zwei Jahre nach den Snowden-Enthüllungen findet das Thema in der öffentlichen Debatte in den USA nicht statt. Um das zu ändern, müsse es anschaulicher präsentiert werden, sagt Oliver. Und kaum etwas rufe so viel Empörung hervor wie das heimliche Abgreifen privater Sexfotos. Journalismus, als Comedy getarnt John Oliver zeigt, wie sich politische und wirtschaftliche Themen mit Comedy und Satire aufbereiten lassen. Seit April vergangenen Jahres moderiert der gebürtige Brite seine eigene Show, zuvor war er mehrere Jahre Autor für Jon Stewarts Daily Show. Jede Woche geht es um ein Thema, das in den Mainstream-Medien nur grob oder missverständlich auftaucht. Oliver setzte sich bislang unter anderem mit Schönheitswettbewerben auseinander, mit der Einkommensschere, mit Drohnen oder Netzneutralität. In den USA gibt es einen Begriff für satirische Nachrichtensendungen: Fake News, gefälschte Nachrichten. Oliver selbst sieht sich nicht als Journalist, sondern als Comedian. Doch sowohl die irreführende Genre-Bezeichnung als auch die Selbsteinschätzung tun seiner Show Unrecht. Tatsächlich ist Last Week Tonight with John Oliver Journalismus, als Comedy getarnt: Die Themen sind echt, die Autoren recherchieren, durchsuchen Dokumente, es gibt Fact-Checking und hochrangige Interviewpartner. Den früheren NSA-Direktor Keith Alexander etwa. Oder eben Edward Snowden. Den Erfolg verdankt Last Week Tonight with John Oliver weniger der TV-Ausstrahlung. Die halbstündige Sendung läuft auf dem Kabelsender HBO, im Schnitt schalten 800.000 Menschen pro Woche ein. Mehr als doppelt so viele Abonnenten hat der YouTube-Kanal der Show, wo die Aufzeichnungen anschließend landen. Durch die virale Verbreitung im Netz ist es Oliver möglich, ein größeres Publikum zu erreichen und vermeintlich abseitige Themen in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken. Das Problem mit dem Patriot Act Um Penisfotos ging es ihm natürlich nur vordergründig. Anlass für das Interview mit Snowden war vielmehr der Patriot Act. Am 1. Juni nämlich läuft unter anderem Section 215 des Antiterrorgesetzes aus. "Section 215 klingt wie der Name einer osteuropäischen Boyband", witzelte Oliver. Dieser Abschnitt jedoch erlaubt der US-Regierung, alle "greifbaren Dinge" wie Unterlagen und Dokumente von Unternehmen einzufordern, wenn sie für Antiterror-Ermittlungen benötigt werden. Das klingt reichlich allgemein, findet aber eine sehr konkrete Anwendung: Section 215 bildet die gesetzliche Grundlage für die US-Version der Vorratsdatenspeicherung. Dafür, dass die NSA sämtliche Telefonverbindungsdaten aller US-Bürger von den US-Providern einsammelt und speichert. Die Existenz dieser Datenspeicherung war die erste Enthüllung auf Basis der Snowden-Dokumente, erschienen am 6. Juni 2013. Zusammengefasst besagte sie: Der militärische Geheimdienst NSA und das FBI überwachen die eigenen Landsleute, genehmigt von einem geheim tagenden Gericht auf Basis einer geheimen Interpretation eines Gesetzes durch die Regierung. Einige der später enthüllten NSA-Programme mögen nach globalen Maßstäben skandalöser gewesen sein, aber für US-Bürger war dies die wichtigste. Praktisch alle Vorschläge und Versuche, die NSA-Aktivitäten zu reformieren, beinhalteten deshalb eine Neuregelung der Metadatensammlung. Bisher allerdings sind alle diese Reformversuche im Kongress gescheitert. Die Erlaubnis zur Datensammlung wurde wie gehabt alle drei Monate erneuert – vom eben erwähnten geheim tagenden Gericht. Seitennavigation Nächste Seite Kongress verhindert mit schmutzigen Tricks eine echte Reform * Seite * 1 * 2 * Artikel auf einer Seite lesen Voriger Artikel Messenger Wird WhatsApp in der Facebook-App integriert? Nächster Artikel "Islamischer Staat" Massengräber in Tikrit entdeckt Teilen * Facebook * Twitter * WhatsApp * Mail Artikel drucken PDF Schlagworte * Edward Snowden * NSA * FBI * US-Kongress * Überwachung * Vorratsdatenspeicherung Lesen Sie jetzt National Security Agency, Ft. Meade, Maryland Snowden-Enthüllungen Alles Wichtige zum NSA-Skandal 28. Oktober 2013 71 Kommentare Verlagsangebot Entdecken Sie mehr. Lernen Sie DIE ZEIT 4 Wochen lang im Digital-Paket zum Probepreis kennen. Hier testen Kommentare 25 Kommentare Seite 1 von 5 Kommentieren Neueste zuerst Nur Leserempfehlungen Static7 #1 — vor 10 Monaten 4 Interessanter Beitrag Solche Formate wie "Last Week Tonight with John Oliver" sind erfrischend und vor allem intelligent gemacht. Journalismus getarnt als Comedy trifft es gut - davon sollte es mehr geben! "Es ging also nicht allen um das eigentliche Problem, sondern einmal mehr um die Person Edward Snowden. An dieser Art von Berichterstattung können auch Reizwörter wie Penisbilder und greifbare Beispiele offensichtlich wenig ändern." Solche Phänomene gibt es leider auch bei uns in Deutschland. Thilo Sarrazin kann ein Lied davon singen... Antworten Melden Empfehlen ratioo #2 — vor 10 Monaten 3 Vorsrung durch Technik Interessanter Artikel! Aktivisten, Journalisten und Politikern, your turn to play! Antworten Melden Empfehlen Avatarbild von Abbe Faria Abbe Faria #3 — vor 10 Monaten 3 John Oliver "Mehr als doppelt so viele Abonnenten hat der YouTube-Kanal der Show[...]" +1 Antworten Melden Empfehlen jomi #4 — vor 10 Monaten 8 2 Sekunden: Clickbait-Seuche Ich denke eher, dass diese zwei-Sekunden-Regel das Problem ist. Also zumindest meine Aufmerksamkeitsspanne reicht länger und das beoabachte ich auch in meinem Umfeld. Das Problem ist vielmehr, dass insbesondere Politik, Wirtschaft und Medien ihre Rezipienten in jahrzehntelanger Kleinstarbeit auf diese zwei Sekunden konditioniert haben. Machen wir uns nichts vor, früher wurde (nötigerweise) verkürzt und zugespitzt, weil im Fernsehen oder Radio der Slot für eine MAZ begrenzt ist und weil Print-Medien eben auch die Spalte als ehernes Gesetz begreifen. Kurzum: Nicht der Inhalt bestimmt(e) die Form, sondern die Form den Inhalt. Es war eines der großen Heilsversprechen des World Wide Web, den Widerspruch von Form und Inhalt aufzulösen. Doch dann kamen die Googlenomics (Zwang zur Schnelligkeit und Schlagzahl), damit einhergehend der Themenbereich SEO sowie CSS/CMS. Und wieder bestimmt die Form den Inhalt und nicht umgekehrt. Wer daran etwas ändern möchte, muss das durchbrechen; muss die zwei-Sekunden-Statements aus Politik und Wirtschaft als irrelevant abtun und ignorieren. Muss "Clickbait" widerstehen (auch wenn noch so süßer Cat-Content versprochen wird). Und im Prinzip sollte sich deswegen auch jeder schämen, die diesen Artikel hier las, ohne zuvor Last Week Tonight with John Oliver gesehen zu haben. Denn die Begriffe "Penisfotos" und "Patriot Act", garniert mit einem Foto von Snowden sind im Prinzip nichts anderes als Clickbait. Antworten Melden Empfehlen Kommentarseiten Weitere Kommentare * 1 * 2 * 3 * 4 * 5 Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren. 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