#next alternate IFRAME: //www.googletagmanager.com/ns.html?id=GTM-MH96D5 Inhalt Anmelden * Politik * Gesellschaft * Wirtschaft * Kultur + Literatur + Film & TV + Musik + Kunst + Buchtipps: Leseperlen * Wissen * Digital * Studium + Uni-Leben + Hochschule + Uni-Rankings + Studiengänge + Studium-Interessentest * Karriere * Entdecken * Sport * Spiele * Mobilität * Hamburg * mehr + Politik + Gesellschaft + Wirtschaft + Kultur o Literatur o Film & TV o Musik o Kunst o Buchtipps: Leseperlen + Wissen + Digital + Studium o Uni-Leben o Hochschule o Uni-Rankings o Studiengänge o Studium-Interessentest + Karriere + Entdecken + Sport + Spiele + Mobilität + Hamburg * ZEITmagazin * E-Paper * Audio * Apps * Archiv * Abo * Shop * Akademie * Jobs * mehr + Urlaubsziele + Kulturveranstaltungen + Partnersuche + Immobilien + Automarkt * Urlaubsziele * Kulturveranstaltungen * Partnersuche * Immobilien * Automarkt suchen ____________________ (BUTTON) Xavier Dolan : "Unsere Gesellschaft wird untergehen" Xavier Dolan hat schon fünf Filme gedreht. Alle ausgezeichnet, zuletzt "Mommy". Im Interview ist er ein hellwacher, hyperaktiver, extrem anziehender Gesprächspartner. Interview: Wenke Husmann 11. November 2014, 11:33 Uhr 21 Kommentare Xavier Dolan im Oktober auf dem Filmfest in London Xavier Dolan im Oktober auf dem Filmfest in London © Stuart C. Wilson/Getty images Inhalt Auf einer Seite lesen 1. Seite 1 — "Unsere Gesellschaft wird untergehen" 2. Seite 2 — "Ich bin nicht pessimistisch, ich bin gut informiert" 3. Seite 3 — "Glücklicherweise habe ich es geschafft, mich durch die Kunst auszudrücken" Xavier Dolan hat schlecht gefrühstückt, darum verspätet er sich zum Interview. Als er schließlich bereit ist, unterhält er sich zunächst mit einem kleinen Jungen, der ein Batman-Abzeichen an seinem T-Shirt trägt. Dolan erzählt dem Kind, dass er eigentlich ein Schauspieler sei, im Moment nur nicht dazu komme, aber sicher bald wieder, denn das Schauspielen, das könne er richtig gut. "Merk dir mein Gesicht gut", raunt Dolan ihm abschließend zu, "eines Tages werde ich in einem Batman-Film mitspielen." Das Kind strahlt und Dolan setzt noch einen drauf: "Du bist hier in Hamburg mein Lieblingsmensch!" Dann wendet er sich mit ebenso viel Enthusiasmus der Mutter zu: "Nach Ihnen natürlich, Madame." Was für eine charmante Diva, dieser Dolan. Zu Beginn des Gesprächs sagt er beinahe entschuldigend, dass er Deutsch lernen wollte, im Moment sei er aber viel zu beschäftigt mit seinem neuen Film, der eine Großproduktion mit Jessica Chastain, aber kein Hollywood sei, vielmehr eine Satire über Hollywood. Jetzt sei er jedoch hier, um sich um Mommy zu kümmern. Jenen seit Cannes sagenhaft bejubelten Film, der von der Beziehung zwischen einer labilen alleinerziehenden Mutter und ihrem halbwüchsigen, aufgrund seiner Hyperaktivität extrem anstrengenden Sohn Steve erzählt sowie von deren Freundschaft zu ihrer irgendwie traumatisierten Nachbarin. ZEIT ONLINE: In Cannes hatten Sie vor und nach der Premiere Ihres Films Mommy Tränen in den Augen. Das sieht man dort selten und es verwundert vor allem, weil Sie sich mit dem Film – wie auch in Ihren vier früheren Filmen – als sehr selbstbewusster, unabhängiger Filmemacher zeigen. Sind Sie das gar nicht? Xavier Dolan: Jetzt bin ich zwar entspannter als in Cannes, aber meine Filme und vor allem das, was über sie geschrieben wird, vermitteln einen falschen Eindruck von mir. ZEIT ONLINE: Welcher ist denn der richtige? Xavier Dolan Es stimmt: allein die Zahlen sind beeindruckend. Der frankokanadische Filmemacher Xavier Dolan ist 25 Jahre alt. Das Drehbuch zu seinem ersten Film, Ich habe meine Mutter getötet, schrieb er mit 16. Er produzierte den Film, führte Regie und spielte die Hauptrolle. Mit 20, als der Film fertig war, wurde er damit nach Cannes eingeladen und gefeiert. Ein Jahr später, 2010, wurde er mit seinem zweiten Film, Herzensbrecher, wieder dorthin eingeladen und gefeiert. 2012: Das gleiche mit dem dritten Film, Laurence Anyways. 2013 stellte er seinen vierten Film, Sag nicht, wer du bist in Venedig vor. Mommy wurde im Mai 2014 wieder rechtzeitig für Cannes fertig. In Dolans Filmen geht es immer auch um das Anderssein in sexueller oder – wie in Mommy – psychischer Hinsicht und darum, wie solche Menschen ausgegrenzt werden. Die Filmsprache Dolans, seine Kameraführung, die Formate, der Schnitt, der Einsatz der Musik sind immer wieder so erfrischend ungewohnt, dass alle seine Filme mehrfach ausgezeichnet wurden. Zum Film "Mommy" Steve leidet an ADHS und ist jetzt mit 16 Jahren auch aus seiner letzten Unterbringung rausgeflogen. Seine alleinerziehende Mutter Diana wird sich also fortan um ihn kümmern. Dabei eckt sie selbst ständig an mit ihrer direkten, beinahe naiven Art. Erst als die beiden ihre neue Nachbarin, Kyla, kennenlernen, entwickelt sich so etwas wie Glück und Stabilität im Leben aller drei Protagonisten. Dolan: Ich bin jemand, der ständig an dem zweifelt, was er tut. Ich schreibe voller Zweifel – Zweifel an mir und an meiner Arbeit. Deswegen lese ich auch jeden Artikel, der über mich geschrieben wird. ZEIT ONLINE: Das ist erstaunlich. Viele vermeiden das, weil es schrecklich anstrengend sein kann, sich mit Kritiken auseinanderzusetzen. Dolan: Ich kann nicht anders. Ich lese alles! Nach einem sehr langen, sehr festen Blick in die Augen seines Gegenübers wiederholt er das noch einmal: "Alles!" Er scheint plötzlich zu bemerken, dass das fast wie eine Drohung klingt, und wischt sie mit beiden Händen aus der Luft. Lächelnd erzählt er weiter, wobei hinter den meisten Sätzen ein Ausrufezeichen zu hören ist. Dolan: Wenn Sie etwas geschaffen haben, das Sie zwei Jahre Ihres Lebens gekostet hat, in denen Sie nichts anderes getan, kaum Ihre Familie gesehen, in denen Sie stundenlang einsam gegrübelt haben, allein gereist sind, um Antworten auf Probleme zu finden – und dann in dem Saal auf einmal 2.000 Menschen aufstehen, Tränen in den Augen, und applaudieren. Wären Sie da nicht auch bewegt? IFRAME: //players.brightcove.net/18140073001/c09a3b98-8829-47a5-b93b-c3cca8a4b5 e9_default/index.html?videoId=&wmode=transparent&preload=none ZEIT ONLINE: Meine Arbeit ist eher ein Handwerk. Man kann es lernen und abschätzen, ob etwas gelingt. Ihre Arbeit verlangt viel Kreativität. Dolan: Darum die große Emotionalität! Ich muss alles aus meinem Inneren schöpfen: Die Ideen! Die Antworten! Die Selbstbeschränkung, was davon ich besser nicht umsetze! Alles bleibt über die lange Zeit der Entstehung im Zweifel. Die lösen sich dann schlagartig auf, wenn der Film angenommen wird, gerade an so einem Ort wie Cannes, wohin die besten Filmemacher und Schauspieler eingeladen werden. ZEIT ONLINE: Trotzdem haben Sie nach der Auszeichnung mit dem Jury-Preis gesagt, dass Sie enttäuscht sind: Sie hätten lieber die Goldene Palme gewonnen. Seitennavigation Nächste Seite "Ich bin nicht pessimistisch, ich bin gut informiert" * Seite * 1 * 2 * 3 * Artikel auf einer Seite lesen Voriger Artikel Doping Drei Jahre Haft für gedopte Sportler Nächster Artikel Deutsche Bahn Bund erwägt neuen Anlauf zur Bahn-Privatisierung Teilen * Facebook * Twitter * WhatsApp * Mail Artikel drucken PDF Schlagworte * Film * Wunderkind * Regisseur * Cannes * Hollywood * Montreal Lesen Sie jetzt Filmfestspiele Cannes Fuck you, Mommy! 22. Mai 2014 Verlagsangebot Entdecken Sie mehr. Lernen Sie DIE ZEIT 4 Wochen lang im Digital-Paket zum Probepreis kennen. Hier testen Kommentare 21 Kommentare Seite 1 von 4 Kommentieren Neueste zuerst Nur Leserempfehlungen Gerd denkt nach #1 — 11. November 2014, 12:21 Uhr 4 irgendwas in mir wirft die Bremse an wenn ich das Interview lese schon der Anfang mit "Ich bin jemand, der ständig an dem zweifelt, was er tut. Ich schreibe voller Zweifel – Zweifel an mir und an meiner Arbeit." ist ein alter Hut und jeder, der sich die Zeit nimmt um nachzudenken, kommt darauf, dass dies der bekannte Königsweg ist, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Also bin ich schon mal vom Entree des Interviews genervt. Ganz zu schweigen von der Bemerkung zu dem kleinen Jungen "merke dir mein Gesicht". Ebenfalls ein alter Hut und voll überquellendem Narzismus. Ich mag gar nicht weiterlesen. Antworten Melden Empfehlen gregtolk #1.1 — 11. November 2014, 12:47 Uhr 1 Habe auch abgebrochen Geht gar nicht. Antwort auf #1 von Gerd denkt nach Antworten Melden Empfehlen TheForest #1.2 — 11. November 2014, 15:33 Uhr 6 Haters gonna hate Auch ein Königsweg, oder? Menschen, die keine kreative Arbeit leisten, können sich diesen "Selbstzweifel" überhaupt nicht vorstellen. Ich vergleiche das gerne mit Depressionen. Für jemanden, der nicht depressiv ist, ist sie einfach nicht nachzuvollziehen. Insofern ist diese Info kein alter Hut, sondern macht einen Teil der Person sichtbar. Denn kaum zu glauben, es soll Menschen geben, die keinerlei Selbstzweifel Angesichts ihrer Arbeit haben. Für einen 25-Jährigen, der schon so früh, so erfolgreich ist, ist diese Offenbarung jetzt nicht unbedingt mutig, aber mir gefällt, dass er hier nicht den Coolen mimt. Xavier Doland ist unglaublich talentiert und bei den meisten Kommentaren hier, liest man eindeutig raus, dass sie noch nicht einen Film von ihm gesehen haben. Auch sehe ich hier überhaupt keine "ach so arrogante Antwort", dass ich da gleich ne Retourkutsche losschicken muss. Ach ja, und dem kleinen Jungen mit, das nehme ich zumindest an, einem Twinkle in the eye einen populären Film, und einen Helden zu nennen, den kleine Jungs eventuell mögen und kennen, ja, wer daraus gleich wieder Narzissmus zimmert, dem kann ich dann auch nicht mehr helfen. Besser wäre wohl gewesen: "Hey, merke dir mein Gesicht, eventuell werde ich mal ein philosophisches Säugetier in einem Bela Tarr Film spielen. Antwort auf #1 von Gerd denkt nach Antworten Melden Empfehlen Curitiba #2 — 11. November 2014, 12:56 Uhr 2 Ein bisschen altklug, ein bisschen Schwätzer Soso, in zehn Jahren sind wir untergegangen, Europa zuerst... Darauf kommt er wie? Und was soll man konkret seiner Meinung nach dagegen tun – ich meine jetzt, noch konkreter als große Ideen zu haben? Hat mich auch nicht überzeugt. Antworten Melden Empfehlen Belz #3 — 11. November 2014, 13:10 Uhr 0 Joooo Irgendwie hat man das Gefühl nichts vom echten Xavier Dolan mitzubekommen, sondern nur von seiner Rolle, die er in der Medienwelt spielt, nämlich die eines Wunderkindes oder "Enfant Terrible"... und wenn man dann die kleinen Anekdoten im Artikel liest, hat man das Gefühl, seine Person wird zusätzlich zu dem ikonisiert. Ich habe leider keine anderen Artikel dazu gefunden, doch ich habe von befreundeten Filmemachern erfahren, dass Xavier Dolan sehr wohl Unterstützung bei seinem ersten Mammutprojekt erfahren hat. Dadurch wird sein deutlich erkennbares Talent nicht irrelevant, aber es wirft doch einen realistischeren Blick auf seine Person, den ich mir irgendwie auch in diesem Artikel wünschen würde. Antworten Melden Empfehlen Jean-Anthelme Brillat-Savarin #4 — 11. November 2014, 13:15 Uhr 2 Wer war Xavier Dolan ... ... gleich nochmal? Antworten Melden Empfehlen Kommentarseiten Weitere Kommentare * 1 * 2 * 3 * 4 Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren. Anmelden Registrieren * Start * Kultur * Xavier Dolan: "Unsere Gesellschaft wird untergehen" * Impressum * Datenschutz Mehr * Angebote: * Abo * Shop * Christ & Welt * ZEIT Reisen * ZEIT für die Schule * ZEIT Veranstaltungen * Verlag: * Inserieren * Mediadaten * Presse * Unternehmen * Rechte & Lizenzen * Blogs * Foto * Video * Leserartikel * Print-Archiv * Schlagworte * AGB * Cookies * Hilfe/ Kontakt * Newsletter * RSS Nach oben [article&r=&rand=59917352]