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* Satire in der Flüchtlingkrise

23. September 2015, 13:12 Uhr

Satire in der Flüchtlingkrise "Stachel in der Political Correctness"

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Die Karikatur des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo löste
Empörung aus, weil sie den toten syrischen Jungen Aylan Kurdi unter der
Überschrift "So nahe am Ziel ..." zeigt. Daneben steht ein Plakat mit
McDonald's-Werbung: "Zwei Kindermenüs für den Preis von einem". Gibt es
Grenzen für Satire, wenn es an die Würde des Todes oder auch die eines
Menschen geht? Ein Gespräch mit Alexander Filipović, Professor für
Medienethik an der Hochschule für Philosophie München.


fairem sprachlichen Verhalten gegenüber Minderheiten verbunden. Die
Leute setzen Moral allerdings mit dieser politischen Korrektheit
gleich. Das ist aber etwas ganz anderes. Satire spielt an dieser Stelle
mit den Grenzen.

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Was Satire ja auch eigentlich machen soll, oder?

Ja, schon. Aber sie muss eine konstruktive Perspektive haben, die man
auch erkennen muss. Wir merken an den Diskussionen um Satire eher, dass
wir Schwierigkeiten haben, in der Öffentlichkeit über Werte und Moral
zu streiten. Wenn die Leute sich die Karikatur mal in Ruhe angucken


Online-Schau über ´Charlie Hebdo"

Satiremagazin Online-Ausstellung für "Charlie Hebdo"

Ein halbes Jahr nach dem tödlichen Anschlag auf "Charlie Hebdo" wird


Die Reaktionen auf die Karikatur waren also übertrieben?

Man muss bedenken, dass so eine Satirezeitschrift in den Zeiten von
Echtzeit-Öffentlichkeit in den sozialen Medien ganz anders wirkt als
vor zehn Jahren. Von jetzt auf gleich ist das Bild in den Timelines und


und Sympathien, weil sie sich für Flüchtlinge engagieren. Aber sie
überdenken das was sie sehen weniger. Das sind Mechanismen mit denen
Satiriker heute rechnen müssen.

Das Bild von dem toten Aylan hätten Sie in Medien nicht gezeigt, die


* Themen in diesem Artikel:
* Charlie Hebdo
* Satire
* Flüchtlinge
* Smartphones


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