Demokratie.
18. Januar 2015, 19:14 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, jen 198 Kommentare
Gerard Biard, der aktuelle Chefredakteur des Satiremagazins "Charlie
Hebdo"
Gerard Biard, der aktuelle Chefredakteur des Satiremagazins "Charlie
Hebdo" © Martin Bureau/Getty Images

Der Chefredakteur des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo,
Gérard Biard, hat Kritik an westlichen Medien geübt, die sich dagegen
entschieden haben, das Titelblatt der jüngsten Ausgabe mit einer


Deutschland hatten einige Zeitungen das neu Charlie Hebdo-Cover
nachgedruckt, andere hatten ebenfalls darauf verzichtet. Die gedruckte
Ausgabe des Satiremagazins war hierzulande innerhalb von Minuten
vergriffen.



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Diplomatie ist Diplomatie, Satire ist Satire!

>Was die Zeichner von CH gerade machen, ist m.E.n. das absolute
Gegenteil von Diplomatie:<

Und es wäre verwunderlich, wenn es anders wäre. Denn Satire ist das
gerade Gegenteil von Diplomatie. Die schonungslose Offenlegung
"unangenehmer Wahrheiten" (KEIN Diplomat würde dies wagen), die
Überspitzung, Übertreibung, Provokation bilden das Wesen der Satire
selbst.

Was Sie fordern (mehr "Diplomatie" im Satirischen), läuft auf die
Vernichtung der Satire selbst hinaus.
Antwort auf #1.4 von atencion Antworten Melden Empfehlen
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Satire soll polemisieren, aber nicht anstacheln

"Was Sie fordern (mehr "Diplomatie" im Satirischen), läuft auf die
Vernichtung der Satire selbst hinaus."

So wie es aussieht, läuft es gerade eher darauf hinaus, dass die Satire
die Vernichtung des sozialen Friedens bewerkstelligt. Das ist auch
nicht der Sinn der Sache gewesen!



Denken Sie es bitte zu Ende: Wenn man Ihrer Auffassung folgte, könnte
sich jede Gruppe gegen satirische Kritik immunisieren, indem sie
einfach nur genügend oft für gewalttätige Ausschreitungen sorgt.



und was nicht.

Satire lebt von der Provokation. Allein, dass Sie im vorigen Kommentar
von der Satire verlangten, "diplomatischer" zu sein, zeigt, dass Sie
nicht im Ansatz verstanden haben, was Satire ist.
Antwort auf #1.8 von atencion Antworten Melden Empfehlen
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Zu einer Demokratie gehört es auch, dass jede Zeitung für sich
entscheidet, was sie veröffentlichen will. Nur weil ich die Ermordung
der Satiriker verurteile muss ich nicht alle gut finden und
unterstützen, was die Satiriker machten und deren Kollegen noch machen.
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de.sch


Muslime (und auch Christen) können meinetwegen von morgens bis abends
beleidigt sein wie sie wollen, nur zur Pressefreiheit gehört, dass man
Satire über Mohamed oder auch den Papst drucken darf.

Was in Europa gerade anläuft ist ein Kampf der Kulturen. Selbstzensur


drucken darf. Aber eben darf und nicht muss. Das ist keine Selbstzensur
sondern eine Geschmacksfrage. Ich habe kein Problem mit dem
Karikaturen, im Gegenteil ich befürworte sogar, daß sich Satire auch
mit Religionen auseinandersetzen darf. Ich habe mir allerdings noch nie
eine Charlie Hedbo gekauft, weil ich eben die dort gedruckten



Sogar von einem Erdogan Regierten Land wie der Türkei trauen einige
Zeitungen diese Satire zu zeigen und trotzen den Feinden der
Aufklärung!
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