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StartseiteTag für TagSatire mit Schere im Kopf?15.09.2015

Zehn Jahre Mohammed-KarikaturenSatire mit Schere im Kopf?

Vor fast zehn Jahren erschien die Mohammed-Karikatur des Zeichners Kurt


Nach dem Anschlag in Texas - Attentäter sympathisierten mit dem IS

Mohammed-Karikaturen - "Satirisch gemeint, letztendlich aber
vorurteilsgetrieben"



einmal die Karikatur das Sinnbild der Meinungsfreiheit."

Also eine Aufwertung der Satire. Dass sich Karikaturisten in
Deutschland seitdem zurückhalten, weil Menschen beklagen, ihre
religiösen Gefühle würden verletzt – das kann Til Mette nicht
beobachten – und auch keine Schere im Kopf bei der Entwicklung neuer
Satire.

"Religiöse Gefühle – das ist meiner Ansicht nach ein Begriff, der ist


halte das für Bullshit."

Religion nicht von Satire ausnehmen

"Was ich beobachte bei Muslimen, die ich ernst nehme in ihrer Reaktion,


Sagt Gudrun Krämer, Professorin für Islamwissenschaft an der FU in
Berlin. Von welcher Warte aus man sich auf Spurensuche begibt – das
Thema lässt auch heute keinen kalt – Satire und Pressefreiheit kontra
Religionsschutz.




Gudrun Krämer zieht daraus aber nicht die Konsequenz, dass Muslime und
ihre Religion von Satire ausgenommen werden sollten.

"Das kann überhaupt nicht die Folgerung sein. Die Muslime und ihre


Manchmal muss man auch ein bisschen strategisch denken."

Jahrhundertealte Tradition der Satire in Europa

Eigentlich gab es nur eine Aufreger-Zeichnung in dem ganzen


soviel er Lust hat."

Es gibt in Europa eine jahrhundertealte Tradition der Satire. Der Spott
über Obrigkeiten entlud sich nicht nur in Karnevalszügen. Schon 1509
nimmt etwa der Theologe und Humanist Erasmus von Rotterdam die



Diese Freiheit einschränken – das will auch die Berliner
Islamwissenschaftlerin nicht. Aber sie appelliert dennoch an Satiriker,
nicht den Propheten der Muslime zu karikieren:



Seit der Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen vor ziemlich genau
zehn Jahren hat sich etwas geändert. Als im Januar 2015
Islamterroristen das Attentat auf die Redaktion des Satiremagazins
Charlie-Hebdo in Paris verübten, das regelmäßig Mohammed karikierte,
gab es keinen "Tag des Zorns" in islamischen Ländern. Im Gegenteil, es


sich Kabarettisten unterschiedlicher Konfession zusammentun.

"Spannend fände ich es, mit hier integrierten Satirikern wie Bülent
Ceylan oder wie sie heißen, da mal den Dialog zu suchen. Und mal
gemeinsam überlegen, ob man da nicht so ein christlich-muslimisches



Auch 10 Jahre nach dem Eklat reflektierten darüber Theologen,
Islamwissenschaftler und Satiriker. Auch jener dänische Imam, der einst
die Kampagne gegen die Karikaturisten losgetreten hat, genau dieser
Ahmet Akkari hat sich in seiner Einstellung um 180 Grad gedreht. Nach