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* Soziales Netzwerk - Facebook testet Satire-Hinweis

18. August 2014, 17:12 Uhr

Soziales Netzwerk Facebook testet Satire-Hinweis

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Ist das Werbung oder Warnung? Links auf US-Satire-Webseiten wie das
amerikanische "Postillon"-Vorbild "The Onion" will Facebook künftig
deutlich mit dem Wort "Satire" versehen. Damit es nur ja keine
Missverständnisse gibt.
Von Nicolas Freund

Nach dem Halbfinale-Sieg Deutschlands gegen Brasilien meldete die
Satirenachrichtenwebsite Der Postillon, ein Kneipenwirt stehe vor dem
Ruin, da er versprochen habe, für jedes deutsche Tor eine Runde Schnaps
zu spendieren. 62 Gäste lägen mit Alkoholvergiftung im Krankenhaus,


Medien folgten.

Um solchen Fehlern vorzubeugen, soll Satire zumindest auf Facebook für
jeden klar erkennbar gemacht werden. Derzeit experimentiert das soziale
Netzwerk damit, Artikel von Seiten wie der US-Satire-Zeitschrift The
Onion mit dem Hinweis "[Satire]" zu versehen. Die Warnung soll aber nur
bei Vorschlägen erscheinen, die von Facebook selbst stammen. Verlinkte
Artikel von Usern oder Beiträge wie auf der Facebook-Seite von The
Onion enthalten ihn nicht. Nur die weiterführenden Links in der Box
"Ähnliche Artikel" erhalten fortan in den USA die Satire-Warnung.

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Facebook reagiert laut eigener Aussage auf den Wunsch vieler Nutzer,
"Artikel klarer einordnen zu können". Konkrete Pläne für ähnliche
Warnungen vor deutschen Satire-Seiten gibt es laut Facebook noch nicht:
"Aktuell handelt es sich um einen kleinen Test in den USA," sagte ein
Mitarbeiter des Unternehmens auf SZ-Anfrage.


Urheber der Meldung bezeichnete, dass Ronald Pofalla in den Vorstand
der Deutschen Bahn berufen wird, war für viele klar, dass es sich bei
dem Karrierewechsel nur um Satire handeln könne. Es war aber keine.
Gegen die Wahrheit hilft manchmal kein Warnhinweis.