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Bassem Youssef: "Mentaler Terrorismus" zermürbt Polit-Satiriker
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Der ägyptische Satiriker Bassem Youssef musste seine populäre
Fernsehshow aufgeben, weil er und sein Team bedroht wurden. Nun sucht
der 40 Jahre alte gelernte Herzchirurg nach neuen Formaten
"Mentaler Terrorismus" zermürbt Polit-Satiriker

Der ägyptische Polit-Satiriker Bassem Youssef kann seine populäre
Late-Night-TV-Show nicht mehr produzieren – aus Angst vor der
Staatsgewalt. Sicher aber ist: Schweigen, das wird er nicht.


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05.07.14

"Mentaler Terrorismus" zermürbt Polit-Satiriker

Der ägyptische Polit-Satiriker Bassem Youssef kann seine populäre
Late-Night-TV-Show nicht mehr produzieren – aus Angst vor der
Staatsgewalt. Sicher aber ist: Schweigen, das wird er nicht.


des Autors Stv. Ressortleiter Außenpolitik
Dietrich Alexander
Der ägyptische Satiriker Bassem Youssef musste seine populäre
Fernsehshow aufgeben, weil er und sein Team bedroht wurden. Nun sucht
der 40 Jahre alte gelernte Herzchirurg nach neuen Formaten
Foto: AFP Der ägyptische Satiriker Bassem Youssef musste seine populäre
Fernsehshow aufgeben, weil er und sein Team bedroht wurden. Nun sucht
der 40 Jahre alte gelernte Herzchirurg nach neuen Formaten

Das Wichtigste vorweg: Bassem Youssef, weit über Ägyptens Grenzen
hinaus bekannter Fernseh-Talker, Satiriker und Komiker, hat seinen
Humor nicht verloren. Ob er sich vorstellen könne, wieder in seinem
erlernten Beruf als Herzchirurg zu arbeiten? "Niemals", sagt er im


Ein Scherz, halb witzig, halb ernst gemeint. Man weiß bei ihm nie so
recht, woran man ist. So ist der 40-jährige Ägypter berühmt geworden,
ein Fernsehstar, ein Pionier der arabischen Satire. Seine einstündigen
Bestandsaufnahmen politischer Inkompetenz, gespickt mit kühnen Sprüchen
und köstlichen Bonmots, versammelten die ägyptischen Familien jeden


ob Muslimbrüder oder Autokraten im Generalsrang, mit seiner Art von
Humor nicht umgehen können. Aber Youssef wäre nicht Youssef, wenn er
sich nicht mit einer satirischen Pointe vom Bildschirm verabschiedet
hätte: "Wir leben in den wundervollsten Jahren der Demokratie in
Ägypten. Wer das nicht so sieht, dem soll die Zunge herausgeschnitten


seine Mitarbeiter waren in Gefahr. Youssef musste die Reißleine ziehen.

Der Satiriker spricht von "mentalem Terrorismus"

Was genau den Ausschlag dafür gab, dass ihn der Mut verließ, will er


und nunmehrigen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi hörig ist.

"Satire war unsere Waffe, um die Lügen und Phrasen zu entlarven, die
dazu benutzt wurden, das Volk zu kontrollieren", resümierte der
Politsatiriker diese Woche auf dem Global Media Forum der Deutschen
Welle in Bonn. Angst verkaufe sich, Angst schüchtere ein, Angst bringe
Menschen dazu, gegen ihre ehrlichen Überzeugungen zu handeln, meint


Terrorismus" nennt Youssef das.

Seine Waffen waren und sind die Worte, politische Witze, Satire und
Comedy. Wer lache, der verliere seine Angst, sagt er und blickt trotz
der Einstellung seiner wöchentlichen Show optimistisch in die Zukunft,


bringen", sagt er in Berlin, wohin ihn die Akademie der Künste am
Pariser Platz zwischen Hotel "Adlon" und US-Botschaft eingeladen hat.
Ein Pionier vielleicht, der die politische Satire in der arabischen
Welt etabliert habe, die in den USA zum Beispiel von seinem Freund Jon
Stewart erfunden worden sei. Ein Mann mit einer Mission.


"Schland!", ruft der ägyptische Superstar zum Abschied

Seinen humoristisch-satirischer Kampf gegen die Verdummung der Menschen
kann er nun aus seiner Heimat heraus nicht mehr führen. Wie es
weitergeht, weiß Bassem Youssef noch nicht genau oder will es zumindest



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