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Wer jetzt Ferien bucht, spart: Schweizer profitieren von billigem Euro

ZÜRICH - Die Schweizer Reiseveranstalter kauften günstig Euro ein. Den Wechselkursgewinn geben sie nun in Form von tiefen Preisen an ihre Kunden weiter.

Von Claudia Stahel | Aktualisiert um 09:16 | 11.01.2012
Schweizer buchen Sommerferien wieder im Inland.
Sommerferien werden erschwinglicher (Archiv) (sda)
Sommerferien werden erschwinglicher (Archiv) (sda)
Die Reiseanbieter reiben sich die Hände – die Schweizer buchen ihre Ferien wieder bei Schweizer Reisebüros. «Wir sind mit den aktuellen Buchungen im einstelligen Bereich über Vorjahr», sagt Prisca Huguenin, Sprecherin von Hotelplan.

Grund für die steigende Nachfrage seien die im Vergleich zum Vorjahr bis zu 20 Prozent tieferen Preise.

Hotelplan hat seine Pauschalreisen Ende vergangenen Sommer eingekauft, bevor die Schweizerische Nationalbank einen Euro-Mindestkurs von 1.20 Franken festgelegt hat.

Der damalige Eurokurs lag deutlich unter dem aktuellen Niveau. Die Wechselkursgewinne gebe man, so Huguenin, an die Kunden weiter.

Deutsche buchen Ferien in der Schweiz


Aber nicht nur Hotelplan, auch die Reiseveranstalter Tui und Kuoni kauften ihre Angebote zu einem günstigen Euro-Franken-Kurs ein und verzeichnen eine steigende Nachfrage. Tui-Sprecher Roland Schmid bezeichnet den Start ins Sommergeschäft als «sehr gut».

Dasselbe Bild bei Kuoni: «Bei den Sommerschulferien sind wir über Vorjahr», sagt Sprecher Peter Brun.

Vergangenes Jahr haben viele Schweizer ihre Ferien im Ausland gebucht. Nun hat der Trend gekehrt. «Unsere Ostschweizer Reisebüros spüren, dass deutsche Reisegäste vermehrt in der Schweiz buchen. Anstatt in Konstanz buchen sie ihre Ferien in Kreuzlingen», so Brun.

Gefragte Ferienwohnungen

Eine grosse Nachfrage besteht auch nach Ferienwohnungen in der Schweiz und im Ausland. E-domizil, ein Online-Vermittler von Unterkünften, verzeichnet 30 Prozent mehr Buchungen im Vergleich zum Vorjahr.

«Es wird wieder früher reserviert», sagt Geschäftsführer Marc Bertschinger. «Vergangenes Jahr haben die Konsumenten zugewartet und auf einen noch stärkeren Frankenkurs spekuliert.» Heute sei die Situation eine andere. Die Kunden erwarteten, dass der Euro-Mindestkurs bei 1.20 Franken bleibt.