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Nahost | 04.08.2010

Schüsse an israelisch-libanesischer Grenze

 

Bei einem Schusswechsel an der Grenze zwischen dem Libanon und Israel sind mindestens vier Menschen getötet und einer verletzt worden. Über den Hergang des Zwischenfalls gibt es unterschiedliche Angaben.

 

Vier Jahre sind seit dem militärischen Konflikt zwischen Israel und dem Libanon vergangen, nun gibt es neue Spannungen zwischen den Nachbarländern. Hintergrund ist ein Zwischenfall an der Grenze, bei dem am Dienstag (03.08.2010) ein libanesischer Journalist sowie zwei libanesische und ein israelischer Soldat getötet wurden, so die Angaben aus Beirut und Tel Aviv.

 

Wer hat angefangen?

 

Ein UNIFIL-Soldat schwenkt eine weiße Fahne, im Hintergrund ein israelisches Militärfahrzeug (Foto: AP)Bildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift:  UNIFIL-Soldaten sollen die Grenze kontollieren

Die Schüsse fielen in der Nähe des Dorfes Aadaisse im Südosten des Libanon. Auslöser war laut libanesischer Armee der Versuch israelischer Soldaten, auf libanesischer Seite einen Baum zu fällen, der ihnen die Sicht versperrte. Zwei libanesische Militärangehörige, die in ihrem Militärfahrzeug dort in der Nähe unterwegs waren, seien dann von israelischer Artillerie beschossen und dabei getötet worden.

 

Aus israelischer Sicht stellt sich der Vorfall anders dar: Die israelischen Soldaten seien auf einer routinemäßigen Patrouillenfahrt gewesen und hätten sich auf heimischem Boden befunden, als sie beschossen wurden. Daraufhin hätten sie mit Artilleriefeuer geantwortet. Nach der Schilderung eines israelischen Militärsprechers wurde ein israelischer Soldat getötet, ein weiterer sei verletzt worden.

 

Sorge bei der internationalen Gemeinschaft

 

Die US-Regierung zeigte sich über den Vorfall "außerordentlich besorgt" und forderte beide Seiten zu "maximaler Zurückhaltung" auf. Außenamtssprecher Philip Crowley sagte, die USA stünden mit der israelischen und der libanesischen Regierung in Kontakt. "Das letzte, was wir sehen wollen, ist, dass sich der Vorfall zu etwas Ernsterem ausweitet", sagte Crowley.

 

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon (Foto: pa/dpa)Bildunterschrift: Großansicht des Bildes mit der Bildunterschrift:  UN-Generalsekretär Ban Ki Moon fordert Zurückhaltung

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief beide Länder ebenfalls zu "größtmöglicher Zurückhaltung" auf. Israel und der Libanon sollten mit der UN-Mission im Libanon (UNIFIL) zusammen- arbeiten, hieß es in einer in New York verbreiteten Erklärung.

 

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton forderte, "auf beiden Seiten der Grenzen" umgehend Maßnahmen zu ergreifen, um "eine weitere Eskalation der Spannungen oder irgendeine Form weiterer Gewalt zu verhindern". Die EU unterstütze eine sofortige und komplette Untersuchung des Feuergefechts.

 

Bundesaußenminister Guido Westerwelle sagte, es müsse alles getan werden, "um die Bemühungen um Frieden und Ausgleich in der Region nicht zu gefährden".

 

Hisbollah droht Israel

 

Die islamistische Hisbollah drohte Israel bei weiteren Zwischenfällen mit Gewalt. Sollte die libanesische Armee erneut angegriffen werden, werde die Organisation nicht tatenlos zusehen, sagte Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah vor Tausenden Anhängern in Beirut. "Wir werden die israelische Hand abhacken, die nach der libanesischen Armee greift", erklärte er und lobte zugleich den Mut und die Tapferkeit der libanesischen Soldaten.

 

Die Hisbollah-Milizionäre hätten der libanesischen Armee und Präsident Michel Suleiman nach dem Grenzgefecht ihre Unterstützung angeboten, fügte Nasrallah hinzu. Sie seien jedoch angewiesen worden, sich nicht einzumischen.

 

Der libanesische Präsident Michel Suleiman warf Israel einen Bruch der UN-Resolution 1701 vor, die den Konflikt zwischen beiden Ländern im Sommer 2006 beendet hatte. Darin sei Israel unter anderem dazu verpflichtet worden, keine libanesischen Stützpunkte anzugreifen. Ministerpräsident Saad Hariri verurteilte den Vorfall und rief die internationale Gemeinschaft auf, Israel zu einem Ende seiner "Aggression" aufzufordern.

 

Autorin: Sabine Faber (afp, apn, rtr)

Redaktion: Thomas Grimmer

 
 

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