"Sind an der Grenze" [Profil, 16.11.2009]
Sparplan. Die ORF-Information verliert prominente Mitarbeiter.

 

Sparplan. Die ORF-Information verliert prominente Mitarbeiter.

Überdurchschnittlich viel – zehn Millionen Euro – wurden 2009 in der ORF-Information eingespart, obwohl es elf neue Sendungen gibt. Info-Direktor Elmar Oberhauser musste den Personalstand von rund 400 um 60 senken. Demnächst kommen ihm auch noch echte Leistungsträger abhanden. Die Hauptabteilungsleiterin Dokumentation, Gisela Hopfmüller, zieht sich vorzeitig zurück, ebenso Franz Hlavac, Sendungschef von „Eco". Magazin-Leiter Johannes Fischer geht Mitte 2010 in Pension, etwa zur selben Zeit auch Franz Kössler, Sendungschef des „Weltjournals". Die Korrespondentinnen aus Warschau und Moskau, Joana Radzyner und Susanne Scholl, sind schon weg. Aus der ORF-Wirtschaftsredaktion zieht sich Eva Pfisterer vorzeitig zurück.

Ebenfalls auf der Pensionsliste: Thomas Fuhrmann und Kulturdame Gabi Flossmann. Pensionist ist auch der Sendungsleiter der Politik-Diskussionen, Manfred Sterling. Oberhauser: „Dazu kommen viele, die das Werkl am Laufen hielten, aber nicht so bekannt sind. Alles sehr wertvolle Leute. Es wird sicher nicht gehen, dass man da einfach nicht nachbesetzt. Wir sind jetzt wirklich an der Grenze."

Eine Auswertung von Mediawatch für profil über die O-Ton-Zeiten der politischen Parteien in der „ZiB 1" in diesem Herbst zeigt die Kanzlerpartei SPÖ in Front – dort war allerdings auch die Krise am größten.

Stolz ist Oberhauser auf den guten Start von „Heute in Österreich" und die Zunahme junger Seher bei der „ZiB 2" und der „ZiB 24". Erleichtert ist der Informationsdirektor über einen für den ORF ungewohnten Umstand: „Wir haben jetzt so wenig Politiker-Interventionen wie noch nie."