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Forme voulue :

    (Bedeutung(\w)*|Sinngehalt(\w)*|Fehl(ü|u)bersetzung(\w)*|Nonsens|zweideutig(\w)*)

Définition :

    Signification, ce que quelque chose veut dire.

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KARL OTTO ERDMANN
Die Bedeutung des Wortes

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[EMBED]
Meine Aufsätze über "Die Bedeutung des Wortes", die bei ihrem ersten
Erscheinen eine sehr freundliche Aufnahme gefunden hatten und fast
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entsprechend hiermit in neuer Auflage. Inzwischen sind eine Reihe
trefflicher Werke über Fragen der Bedeutungslehre erschienen, die sich
ebenfalls an ein breiteres Publikum wenden und von einem regeren
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- soweit sie mir bekannt geworden sind - stehen auf einem
sprachgeschichtlichen Standpunkt: Der Bedeutungswandel der Wörter, das
Wesen der Metapher und ihre psychologische Erklärung ist Gegenstand
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behaupten, daß Worte auch als Zeichen für Begriffe dienen müssen.
Denn welche Theorien über Wesen, Bedeutung und Entstehung der Begriffe
man auch vertreten mag: vom Standpunkt der Logik wird man immer
fordern müssen, daß sie eine unzweideutige, klare Grenze aufweisen,
daß sie einen bestimmten Inhalt und Umfang haben. Und Begriffe dieser
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"Allgemeinvorstellung" vermeiden will - allenfalls von
Popularbegriffen reden. Die Grenzen der Wortbedeutung sind verwaschen,
verschwommen, zerfließend. Treffender aber noch wird meines Erachtens
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äußerste Kontur des Grenzgebietes stellt dann den heute üblichen
Begriffsumfang der Wortbedeutung dar, der alle Fälle umfaßt, in denen
das Wort überhaupt vernünftigerweise Anwendung finden kann.
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Nach diesem Beispiel, das durchaus als Typus gelten kann, läßt sich
die Begrenzung einer Wortbedeutung bildlich durch ein Netz von Linien
darstellen: auf dem Grenzgebiete, das als Hauptgrenze den Kern
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und höherer Ordnung nachweisen lassen. Indem aber alle diese Grenzen
Sonderbedeutungen einschließen, die in der Regel durch ein und
dasselbe Wort bezeichnet werden, entsteht jene Vieldeutigkeit, von der
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Selbst innerhalb einer einzige Wissenschaft und zur selben Zeit kann
die Zahl der Sonderbedeutungen wichtiger Fachausdrücke verwirrend groß
sein. In der Nationalökonomie wird - wie ein neuerer Forscher
behauptet, das Wort Wert in siebzehn verschiedenen Bedeutungen
gebraucht. Nicht viel besser steht es mit dem Worte Kapital . Und in
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dies gerade vermieden wissen usf.
Viel schwieriger sind natürlich die Sonderbedeutungen eines Wortes
festzustellen und auseinanderzuhalten, die außerhalb der Wissenschaft
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Sind die Beziehungen zwischen den Sonderbedeutungen eines Wortes sehr
eng und geläufig, dann kommt wohl den meisten die Mehrdeutigkeit des
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Handlung und das andere Mal das Resultat dieser Handlung. Das ist
keineswegs richtig. Regierung besagt in übertragener Bedeutung nicht
das Objekt, sondern das Subjekt des Regierens. Kleidung kann man
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Kurz, die Beziehungen zwischen eigentlicher und uneigentlicher
Bedeutung sind selbst für dies eng umgrenzte Wortklasse viel reicher,
als daß sie durch eine kurze Formel erschöpft werden könnten. Auch
gibt es ja Nomina auf ung , die nur eine Tätigkeit bezeichnen und in
übertragender Bedeutung nicht gebräuchlich sind, obwohl kein Grund
dafür ersichtlich ist, z.B. Erpressung, Beraubung, Erneuerung ;
wohingegen Neuerung wieder zweideutig ist.
Im Gegensatz zu diesen Fällen ist in anderen der Zusammenhang zwischen
ursprünglicher und abgeleiteter Wortbedeutung oft sehr lose und oft
schwierig festzustellen. Genügt es doch, daß zwei Gegenstände irgend
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Übertragung maßgebend. Man denke etwa an die sehr verschiedenen
Bedeutungen von Flügel . Nur das mit diesem Ausdruck benannte Klavier
hat mit der Grundbedeutung, dem Vogelflügel, noch eine gewisse
Ähnlichkeit der äußeren Gestalt. Aber für die Flügel einer Tür,
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müßten ihm die Flügel beschnitten werden , oder er ließe die Flügel
hängen , so beruht der Zusammenhang dieser Bedeutungen mit der
ursprünglichen nur auf sehr dunklen, durch das Gefühl vermittelten
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Ausdruck bringen. Es ist heute kaum mehr möglich die Beziehungen zu
den Grundbedeutungen lebendig aufzufassen, wenn wir von
Vorstellungen, Einsichten, Abneigungen reden, vom Begreifen, Fassen,
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leicht aus der Tatsache, daß es Übertragungen von Übertragungen gibt,
daß sich die Bedeutungen in der mannigfaltigsten Weise verzweigen, und
daß überdies in der Kette einer Bedeutungsentwicklung einzelne Glieder
außer Gebrauch kommen können. Geht der Name eines Begriffes A auf
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[weit.gif]
LITERATUR - Karl Otto Erdmann, Die Bedeutung des Wortes, Aufsätze aus
dem Grenzgebiet der Sprachpsychologie und Logik, Leipzig 1922