Dreht sich das schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxie im Uhrzeigersinn? Eine neuere Arbeit am Max-Planck-Institut für Astrophysik schlägt einen Zusammenhang zwischen den Drehrichtungen der Akkretionsscheibe eines schwarzen Lochs einerseits und der von ihm ausgesandten Radiostrahlung andererseits vor. Dem Modell nach rotieren sie in einander entgegengesetzten Richtungen. Da die Zirkularpolarisiation der Radiostrahlung messbar ist, wäre die Drehrichtung von schwarzen Löchern damit erstmals bestimmbar. Das Modell wird durch Beobachtungen -- Seit 20 Jahren beobachten Astronomen, dass sich die Radiostrahlung des 2,6 Millionen Sonnenmassen schweren SgrA* entgegen dem Uhrzeigersinn dreht. Dies ist durchaus erstaunlich, denn diese Drehrichtung ist nahezu die einzige Konstante in den Beobachtungsdaten von dem rasenden -- Voraussetzungen aus. Erstens: Es gibt einen konstanten Mechanismus, der die gleichbleibende Drehrichtung der Radiostrahlung erklärt. Zweitens: Dieser Mechanismus erfolgt innerhalb sich rasant ändernder -- davon aus, dass die Magnetfelder innerhalb des Jets eine weitgehend konstante Richtung haben (Im Falle von SgrA* müsste die Richtung 20 Jahre lang gleich geblieben sein, was angesichts der schnellen -- Der neue Mechanismus funktioniert dagegen auch dann, wenn die Magnetfelder ihre Richtung ändern. Er basiert auf der Annahme, dass - auf Grund der Rotation der Akkretionsscheibe - die Magnetfelder im Jet -- Das bedeutet im Fall von SgrA*, dass seine Akkretionsscheibe im Uhrzeigersinn rotieren sollte. Mit diesem Modell lässt sich die über 20 Jahre konstante Drehrichtung der Zirkularpolarisation erklären, denn sie hängt allein von der Drehung der Akkretionsscheibe ab, die -- Sterne auswirft, die SgrA* umkreisen. Beobachtungen zeigen, dass diese Sterne ebenfalls im Uhrzeigersinn um das schwarze Loch fliegen (siehe Abbildung 2). -- Sollten sich weitere Bestätigungen für den vorgeschlagenen Mechanismus finden lassen, könnte die bisher unbeobachtbare Drehrichtung der Akkretionsscheiben um schwaze Löcher mit Hilfe von -- Abbildung 2: Sternenhaufen, in dessen Zentrum SgrA* sitzt (Abbildung aus Gentzel 2000). Die Pfeile zeigen die Bewegungsrichtung einzelner Sterne an. Die blau markierten Sterne sind junge, heisse Sterne, deren Winde vermutlich SgrA* mit Gas versorgen. Da sich diese Sterne vorzugsweise im Uhrzeigersinn um SgrA* bewegen, sollte die aus dem Gas dieser Winde gebildete Akkretionsscheibe in gleicher Richtung rotieren - im Uhrzeigersinn, wie es das Model vorschlägt. Gaswolke um SgrA* -- Yusef-Zadek & Morris. rot: FIR von Phillip, Zykla, & Mezger). Die Rotationsrichtung der Wolke ist - genauso wie die der Milchstrasse - entgegengesetzt zu der Richtung der jungen heissen Sterne und der für SgrA* aus der Zirkularpolaristaion abgeleiteten Rotationsrichtung.